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Lexikon der Chemie: Mangansulfate

Mangansulfate. Mangan(II)-sulfat, MnSO4, sehr beständige, fast weiße, in Wasser sehr leicht lösliche Kristalle; D. 3,25 g cm-3, F. 700 °C. Aus wäßriger Lösung kristallisieren rosafarbene Hydrate. Man erhält das monokline Heptahydrat MnSO4 ·7 H2O (< 9 °C), das trikline Pentahydrat (Manganvitriol), MnSO4·5 H2O (9 bis 26 °C), das rhombisch (26 bis 27 °C) oder monoklin kristallisierende Tetrahydrat, MnSO4·4 H2O, wobei die monokline Form metastabil ist, aber in einem größeren Temperaturbereich (35 bis 40 °C) kristallisiert und das handelsübliche Mangansulfat darstellt, und schließlich monoklines Monohydrat, MnSO4·H2O (> 27 °C). Hepta- und Monohydrat kommen gelegentlich in der Natur als Mallardit bzw. Szmikit vor. MnSO4 bildet einen Hexaamminkomplex [Mn(NH3)6]SO4 und ergibt mit Alkalisulfaten Doppelsalze des Typs M2[Mn(SO4)2]·6 H2O. Man erhält MnSO4 wasserfrei durch Abrauchen von Manganoxid oder Mangansalzen flüchtiger Säuren mit konz. Schwefelsäure. Es zählt zu den technisch wichtigsten Manganverbindungen, ist Ausgangsmaterial für Elektrolytmangan und Elektrolytbraunstein, Fungizide, z. B. Manganseifen und Manganpigmente, findet Verwendung als Düngemittel für manganarme Böden sowie in der Zeugdruckerei und -färberei.

Mangan(III)-sulfat, Mn2(SO4)3, dunkelgrüne, äußerst hygroskopische, nadelförmige Kristalle, die durch Wasser hydrolytisch zersetzt werden, D. 3,24 g cm-3. Man erhält Mn2(SO4)3 durch Umsetzung von Mangan(III)-oxid mit konz. Schwefelsäure mittels Erhitzens der zunächst in Form roter Kristalle anfallenden Verbindung Mn2(SO4)3·H2SO4·4 H2O.

Mangan(IV)-sulfat, Mn(SO4)2, schwarze Kristalle, die in über 50 %iger Schwefelsäure mit brauner Farbe löslich sind und durch verd. Schwefelsäure und Wasser zu Mangandioxidhydrat hydrolysiert werden. Man gewinnt Mn(SO4)2 durch Oxidation von MnSO4 mit Kaliumpermanganat in schwefelsaurem Medium im Temperaturbereich von 50 bis 60 °C und verwendet es in der Technik als Oxidationsmittel.

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