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Lexikon der Chemie: Messing

Messing, Kupferlegierung mit bis zu 50 % Zink. Gefüge, die aus homogenen α-Kupfer-Zink-Mischkristallen bestehen, haben die höchste Korrosionsbeständigkeit und kommen dem Korrosionsverhalten des Kupfers sehr nahe. Heterogene Legierungen, die neben den α-Mischkristallen noch zinkreichere β-Kupfer-Zink-Mischkristalle enthalten, sind in einer Reihe von Elektrolyten unedler. Eine besondere Korrosionsform des M. ist die Entzinkung. In ammoniakhaltigen Korrosionsmedien ist M. empfindlich gegen Spannungsrißkorrosion.

M. wird als Knet- und Gußlegierung eingesetzt. Die praktisch wichtigsten Knetmessinge haben 56, 58 und 63 % Kupfer. Letztere Messingsorte besteht gänzlich aus α-Kupfer-Zink-Mischkristallen. Sie wird für Tiefziehbleche, Kondensatorrohre, Schrauben und Nieten verwendet. Messingbleche, -bänder und -rohre werden in der Elektrotechnik, der chem. Technik, Optik, Uhren- und Metallwarenindustrie, im Schiffbau, für Musikinstrumente und zur Herstellung von Beschlägen verwendet. Aus Messingdraht werden Nadeln, Siebe und Federn gefertigt. Bei einem Zinkgehalt unter 18 % ist M. rot gefärbt (Rotmessing, Tombak, als Gußlegierung Rotguß). M. mit einem Zinkgehalt über 18 % ist gelb bis gelbweiß gefärbt (Gelbmessing, als Gußlegierung Gelbguß). Ein M. mit 40 % Zink ist das Muntzmetall. M., das außer Kupfer und Zink noch Aluminium, Mangan, Nickel, Silicium, Zinn und Arsen als Legierungselement enthält, wird als Sondermessing bezeichnet. Sondermessing hat durch die Beimengungen beträchtlich verbesserte Festigkeitseigenschaften und in verschiedenen Korrosionsmedien eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit. Aluminium und Mangan beeinflussen die Seewasserbeständigkeit vorteilhaft. Das Sondermessing der Zusammensetzung 61 bis 66 % Kupfer, 2 bis 5 % Mangan, 2,5 bis 7,5 % Aluminium wird wegen seiner Seewasserbeständigkeit als Kondensatorrohrwerkstoff (Kondensatormessing) auf Schiffen eingesetzt. Admiralitätsmessing mit 70 % Kupfer, 1 % Zinn und 29 % Zink ist nicht seewasserbeständig.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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