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Lexikon der Chemie: Molybdänchloride

Molybdänchloride. Das wichtigste M. ist Molybdän(V)-chlorid, Molybdänpentachlorid, MoCl5, grünschwarze, paramagnetische Kristalle; D. 2,928 g cm-3, F. 194 °C, Kp. 268 °C. MoCl5 ist im festen Zustand wie NbCl5 (Niobchloride) dimer, in der durch tiefrote Farbe gekennzeichneten Dampfphase monomolekular. Es ist in organischen Solvenzien leicht löslich, z. B. in Tetrachlorkohlenstoff mit tiefroter, in Alkoholen mit tiefgrüner Farbe. MoCl5 ist sehr hydrolyseempfindlich, als Primärprodukt der Hydrolyse läßt sich Molybdänoxidtrichlorid MoOCl3 erhalten. Man gewinnt MoCl5 aus den Komponenten unter Druck, durch Erhitzen von Molybdän im Chlorstrom oder durch Reaktion von Molybdän(VI)-oxid MoO3 mit Tetrachlorkohlenstoff unter Druck. Die Chlorierung von MoO3 mit Thionylchlorid führt zu schwarzem, sehr feuchtigkeitsempfindlichem, diamagnetischem Molybdän(VI)-chlorid, Molybdänhexachlorid, MoCl6. Die Reduktion von MoCl5 mit M. oder Wasserstoff bei erhöhter Temperatur ergibt Molybdän(III)-chlorid, MoCl3, eine in dunkelbraunroten Nadeln kristallisierende, in Wasser unlösliche Verbindung, D. 3,578 g cm-3, die ihrerseits beim Erhitzen auf Rotglut zu gelbem Molybdän(II)-chlorid, MoCl2, D. 3,718 g cm-3, und Molybdän(IV)-chlorid, MoCl4, einer braunen, besonders oxidations- und hydrolyseempfindlichen Verbindung, disproportioniert. MoCl2 liegt hexamer als Cluster des Typs [Mo6Cl]8Cl4 vor, dessen Kation durch eine kubische Struktur mit Besetzung der Würfelecken durch Chloratome und der Zentren der Würfelflächen durch Molybdänatome gekennzeichnet ist.

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