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Lexikon der Chemie: Nahrungsmittelkonservierung

Nahrungsmittelkonservierung, die Verhinderung des Abbaus organischer Bestandteile von Nahrungsmitteln durch Mikroorganismen mittels physikalischer und chemischer Methoden. Nahrungsmittel können durch aerobe Verwesung, anaerobe Fäulnis und durch toxinbildende Bakterien und Pilze (Bakterientoxine, Mycotoxine) verdorben werden.

Physikalische Verfahren der N. sind 1) die Sterilisation (kurzzeitige Erhitzung auf Temperaturen > 100 °C bei Autoklavierung), 2) die Pasteurisation (kurzzeitige Erhitzung auf Temperaturen von 70-85 °C in Abhängigkeit vom Nahrungsmittel), 3) die Entkeimungsfiltration (Rückhaltung von Mikroorganismen durch feinporige, gepreßte Filterscheiben), 4) die Trocknung (Unterbindung des Wachstums von Mikroorganismen durch Reduzierung des Wassergehaltes unter 10 % im Substrat), 5) die Strahlenbehandlung (Abtötung lebensfähiger Keime mit ionisierenden Strahlen), 6) die Lagerung bei Temperaturen < -20 °C (Unterbindung des Wachstums von Mikroorganismen).

Chemische Verfahren der N. sind 1) die Säuerung (nach erfolgter Pasteurisation keimen hitzeresistente Sporen bei pH-Werten < 5 nicht aus; die Säuerung erfolgt z. B. durch Zugabe von Essigsäure sowie durch natürliche Säuerung im Zuge einer Milchsäuregärung, 2) die Salzung (durch "Pökeln" in 15-25%igen Kochsalzlösungen erfolgt ein Wasserentzug und – mit Ausnahme bei halophilen Mikroorganismen (hohe Salzgehalte tolerierende Mikroorganismen) – eine Unterdrückung des Wachstums), 3) die Räucherung (Wasserentzug in Verbindung mit der Bildung antimikrobiell wirkender Substanzen wie z. B. Phenole und deren Eindringen in das Räuchergut), 4) die Zuckerung (Zucker wirkt in hohen Konzentrationen – ab etwa 50 % – wachstumshemmend) und 5) der Zusatz von Konservierungsstoffen.

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