Lexikon der Chemie: Natriumhydrogencarbonat
Natriumhydrogencarbonat, primäres oder saures Natriumcarbonat, Trivialname Natron, früher Natriumbicarbonat oder doppelt kohlensaures Natron, NaHCO3 farbloses, laugig schmeckendes, an trockener Luft beständiges, monoklines Kristallpulver, D. 2,159 g cm-3. Oberhalb 270 °C geht N. in Natriumcarbonat (Soda) über: 2 NaHCO3 → Na2CO3 + CO2 + H2O. In wäßriger Lösung setzt diese Reaktion bereits bei Zimmertemperatur ein und wird bei 65 °C lebhaft. Die mäßige Löslichkeit in Wasser verschafft N. seine Stellung in der technischen Synthese der Soda. Seine wäßrige Lösung reagiert schwach basisch. Zur Herstellung im Labormaßstab leitet man Kohlendioxid in eine wäßrige Sodalösung: Na2CO3 + CO2 + H2O → 2 NaHCO3. In der Technik fällt N. als Zwischenprodukt der Sodagewinnung nach dem Solvay-Verfahren an. Man verwendet N. zur Herstellung von Back- und Brausepulvern, als Mittel gegen die Hyperazidität des Magens, in Feuerlöschgeräten und zur Bereitung von Pufferlösungen.
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