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Lexikon der Chemie: organische Beschichtungen

organische Beschichtungen, Schutzschichten aus organischen hochpolymeren Stoffen, die die Ausrüstungen vor Korrosion durch wäßrige und nichtwäßrige Korrosionsmedien, den Erdboden und die Atmosphäre schützen und das Anhaften fester und pastöser Stoffe verhindern sollen. Im Gegensatz zu Korrosionsschutzanstrichen (Rostschutzanstriche) besitzen die meisten o. B. größere Schichtdicken und werden aus Reaktionsharz-Spachtelmassen, thermoplastischen Folien, Bahnen aus natürlichem und künstlichem Kautschuk sowie Pulvern und Dispersionen erzeugt. Die Schutzschicht muß den Zutritt des Korrosionsmediums zum Trägerwerkstoff unterbinden und eine ausreichende Haltbarkeit bei chemischer, thermischer und mechanischer Beanspruchung besitzen. Diese Zielstellung wird erreicht durch eine gute Haftung, die auf reinen Oberflächen (Oberflächenvorbehandlung) und erforderlichenfalls mit entsprechenden Klebern bei Folien und Gummibahnen gegeben ist. Bei losen Auskleidungen, die nur punktförmig am Trägerwerkstoff befestigt sind, ist die Schutzdauer wegen der ungehinderten Diffusion herabgesetzt. Der Schutz eines Stahlbehälters gegen Säuren, Alkalien und korrosive Salze kann durch Beschichten mit thermoplastischen Folien aus Polyvinylchlorid, Polyethylen oder Polytetrafluorethylen sowie Gummibahnen aus Polybutadien, Polychlorbutadien oder Vinylidenfluorid-Hexafluorpropylen-Copolymeren erreicht werden. Eine Dicke von 3 mm macht solche Beschichtungen zu einer guten Diffusionssperre. Polyvinyl- und Polyethylenbeschichtungen werden auch als Extrusionsschichten oder klebende Bänder für den Schutz unterirdischer Rohrleitungen eingesetzt. Häufig verwendet man dafür auch noch Teerpech- und Bitumenanstriche.

Beschichtungen aus aufgeschmolzenem pulverförmigem Epoxidharz setzen in Erdölrohrleitungen den Reibungswiderstand herab, wodurch neben der Erhöhung der Lebensdauer der Rohrleitungen Energie zum Transport des Fördermediums gespart wird.

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