Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Polyacrylfasern

Polyacrylfasern, Abk. PAN, Chemiefasern aus polymerisierten linearen Makromolekülen mit mindestens 85% Masseanteil Acrylnitril.

P. konnten erst nach Finden eines geeigneten polaren Lösungsmittels für das Polyacryl großtechnisch hergestellt werden, weil Polyacryl erst nach dem thermischen Zersetzen schmilzt. Außer Dimethylformamid werden auch Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxid zum Herstellen der Spinnlösung verwendet. Sie wird dann nach dem Naß-, seltener nach dem Trockenspinnverfahren zu Fasern gesponnen. Das Fällbad für die meist 10- bis 25%ige Spinnlösung besteht z. B. aus verdünntem Dimethylformamid, aus Calciumchloridlösung oder verdünnter Salpetersäure.

Wegen der schwierigen Anfärbbarkeit des reinen Polyacryls werden meist Polymerisate mit einem Anteil von z. B. Methylacrylat oder Vinylacetat verarbeitet. Es werden fast ausschließlich Spinnfasern erzeugt, die einen wollähnlichen Griff haben.

P. zeigen folgende Eigenschaften:

- sehr gut chemikalienbeständig;

- geringe Feuchteaufnahme, daher schnell trocknend;

- als Hohlfaser aber gute Feuchteaufnahme;

- hohe Bauschfähigkeit, bedingt durch hohen Elastizitätsmodul und den nicht kreisrunden Querschnitt;

- hervorragende Licht-, Wetter- und Fäulnisbeständigkeit;

Verwendet werden P. für Handstrickgarne, Strickwaren, Schlafdecken und Synthesepelze sowie für Markisen und technische Textilien. Spezielle P. dienen als Asbestaustauschfasern (textile Faserstoffe).

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.