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Lexikon der Chemie: Propen

Propen, Propylen, CH3-CH=CH2, ein Kohlenwasserstoff der Alkenreihe. P. ist ein farbloses, brennbares Gas; F. -185,3 °C, Kp. -47,7 °C. Es läßt sich bei Normaltemperatur bei Druckerhöhung auf etwa 8·105 Pa verflüssigen. In Wasser ist P. schwer, in Ethanol und Ether leicht löslich. Es verbrennt mit gelber, rußender Flamme. P. ist sehr reaktionsfähig und zahlreichen Additionsreaktionen zugänglich (Abb. 1).



Propen. Abb. 1: Technisch bedeutsame Reaktionen des Propens.

Herstellung. P. wird ausschließlich als Nebenprodukt bei der Ethenerzeugung (Pyrolyse) und bei einigen Raffinerieprozessen, insbesondere beim katalytischen Cracken, gewonnen. Bei der Aufarbeitung des Pyrolysegases fällt eine C3-Fraktion an, die im wesentlichen P., Propan, Propin und Allen enthält. Die Entfernung von Propin und Allen erfolgt durch selektive Hydrierung zu P. Danach wird das Gemisch von Propan und P. destillativ aufgearbeitet. Die Trennung erfolgt zweckmäßigerweise nach dem Doppelsäulenverfahren oder nach dem Wärmepumpenverfahren. Beim Doppelsäulenverfahren wird der Druck in der ersten Kolonne so gewählt, daß die Brüden als Heizmedium für die zweite Kolonne benutzt werden können (Abb. 2).



Propen. Abb. 2: Gewinnung von Propen nach dem Doppelsäulenverfahren

Das Sumpfprodukt der ersten Kolonne ist der Zulauf der zweiten Kolonne. In jeder der beiden Destillationsstufen wird etwa die Hälfte des gesamten Propenaufkommens erhalten.

Verwendung. In großtechnischem Maßstab wird P. zur Herstellung von Isopropanol, Allylchlorid, Propylenoxid, Acrylnitril, Acrylsäure, Cumol und anderen Zwischenprodukten eingesetzt. Große Bedeutung hat es auch zur Synthese von Polypropylen erlangt.

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