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Lexikon der Chemie: Pulvermetallurgie

Pulvermetallurgie, zusammenfassende Bezeichnung für alle metallurgischen Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen und Fertigteilen aus Pulvern von Metallen oder hochresistenten Metallverbindungen ohne bzw. mit Zusatz nichtmetallener Bestandteile. Die Verbindung der Pulverteilchen erfolgt überwiegend durch Druck und nachfolgendes Sintern unterhalb des Schmelzpunktes der Basiskomponente.

Durch P. werden z. B. hergestellt: gesinterte Hartmetalle, die aus mindestens einem Carbid oder Mischcarbid (z. B. Wolfram-Titan-Tantal-Carbid) mit Bindemetall (z. B. Cobalt) bestehen und zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit mit Titancarbid oder Titannitrid beschichtet werden können, Kontaktlegierungen aus Wolfram und Kupfer oder Silber und Nickel für die Schaltgeräteindustrie, weich- und hartmagnetische Werkstoffe, hochschmelzende Metalle (z. B. Wolfram, Molybdän, Chrom, Tantal) in der chem. Industrie, Luft- und Raumfahrt, Reaktor- und Raketentechnik, Gleit- und Reibwerkstoffe aus Eisen, Bronze oder Kupfer-Titan mit Graphit-, Blei- oder Magnesiumoxidzusatz, mit Öl oder Hochpolymeren getränkte selbstschmierende Gleitlager, Metallfilter zum Reinigen von Gasen und Flüssigkeiten, Maschinenteile aus legierten oder unlegierten Stählen.

Zu den pulvermetallurgischen Werkstoffen zählen auch solche, die lediglich durch Verpressen von Pulver mit Bindemittel entstanden sind. Dazu gehören die Massekerne aus Carbonyleisenpulver mit einem isolierenden organischen Bindemittel (z. B. Phenolharz), die als weichmagnetische Materialien für Kerne in Hochfrequenzspulen dienen, ferner Dauermagnete aus vorlegiertem Eisen-Aluminium-Nickel-Pulver mit Kunstharzzusatz.

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