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Lexikon der Chemie: Ras-Proteine

Ras-Proteine, zur Familie der Plasmamembran-gebundenen GTP-Bindeproteine (G-Proteine) zählende Proteine, die wichtige Kontrollfunktionen bei der zellulären Signaltransduktion ausüben. Ras-aktivierende Mutationen führen zu unkontrolliertem Zellwachstum und spielen eine wichtige Rolle bei malignen Transformationen. Durch R. wird die Signalübertragung von Rezeptor-Tyrosinkinasen zum Zellkern unterstützt, wodurch Zellwachstum oder eine Differenzierung ausgelöst wird. Die Bezeichnung R. erfolgte nach dem ras-Gen von Ratten-Sarkome-bildenden Viren. Das R. von Säugern besteht aus 188 oder 189 Aminosäuren (Mr ~ 21000) und wird kurz als p21 bzw. Ras bezeichnet. p21 wird im Cytosol synthetisiert und nach einer Serie von posttranslationalen Modifikationen, einschließlich der Farnesylierung, in der inneren Plasmamembran lokalisiert. Der Farnesylierung eines Ras-Proteins folgt die proteolytische Abspaltung der drei C-terminalen Aminosäuren (-Val-Leu-Ser-OH), gefolgt von einer Methylveresterung des neuen C-terminalen Cysteinrestes unter der Katalyse der Proteinmethyltransferase. Die nächste Modifizierung ist die Acylierung mit Palmitinsäure unter der Katalyse der Palmitoyltransferase. Normalerweise liegt das R. in der inaktiven, GDP-gebundenen Form vor. Es wird durch Wachstumsignalauslöser in die aktive GTP-gebundene Form überführt. Die Aktivierung von Ras induziert die Proliferation vieler Zelltypen. In der GTP-gebundenen Form ist Ras aktiv und überträgt Rezeptor-vermittelte Signale auf Protein-Phosphorylierungskaskaden in der Zelle, während es GDP-gebunden inaktiv ist.

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