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Lexikon der Chemie: Uranylsalze

Uranylsalze, Dioxouran(VI)-Salze, UO2X2, gelbe, im UV-Licht fluoreszierende Verbindungen, die das lineare UO22+-Kation enthalten und die man durch Reaktion von Uran(VI)-oxid mit den entsprechenden Säuren erhält. Die wichtigsten U. sind: Uranylacetat, UO2(OOCCH3)2·2 H2O, gelbe, rhombische, in Wasser mäßig lösliche Kristalle, D. 2,893 g cm-3, die beim Erwärmen auf 110 °C ihr Kristallwasser verlieren und bei 275 °C in Uran(VI)-oxid übergehen. Uranylacetat wird zum Verstärken und Tonen in der Photochemie, als Eiweißfällungsmittel in der klinischen Chemie sowie als Kontrastmittel bei der Elektronenmikroskopie verwendet. Mit Alkaliacetaten erhält man gut kristallisierende Acetatkomplexe des Typs M[UO2(OOCCH3)3]. Natrium-magnesium-uranylacetat, NaMg(UO2)3(OOCCH3)9·9 H2O, dient zum Natriumnachweis. Uranylcarbonate bzw. Uranylcarbonatkomplexe, z. B. des Typs M2[UO2(CO3)2], sind wichtige Zwischenprodukte bei der Uranerzaufbereitung. Uranylnitrat, UO2(NO3)2·6 H2O, zitronengelbe, gelbgrün fluoreszierende, in Wasser, Alkohol, Ether und Estern leicht lösliche, zerfließliche, säulenförmige Kristalle, D. 2,81 g cm-3, F. 59,5 °C, die beim Zerkleinern Tribolumineszenz aufweisen. Uranylnitrat wird in der Photochemie zum Verstärken und Tonen eingesetzt. Es ist ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Urangewinnung. Hier werden zur Feinreinigung Uranylnitratlösungen mit Tributylphosphat extrahiert. Uranylsulfat, UO2(SO4)·3 H2O, gelbgrüne, in Wasser leicht lösliche Kristalle, D. 3,28 g cm-3. Uranylsulfat und Uranylsulfatkomplexe spielen bei der technischen Urangewinnung durch Laugung von Uranerzen mit Schwefelsäure eine große Rolle.

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