Lexikon der Chemie: Vanadiumkomplexe
Vanadiumkomplexe, Koordinationsverbindungen des Vanadiums in den Oxidationsstufen -III bis +V. Der leichte Wechsel der Oxidationsstufen ist charakteristisch für V. Die beständigste und wichtigste Stufe ist neben +IV wie im blauen Pentaaquaoxovanadium(IV)-Ion, [VO(H2O)5]2+, insbesondere die Stufe +V, wie z. B. im farblosen Tetraaquadioxovanadium(V), [VO2(H2O)4]+. Es dominieren oktaedrische V., z. B. Hexaaquakomplexe von Vanadium(II) und (III), [V(H2O)6]2+ (violett) und [V(H2O)6]3+ (grün), Cyanokomplexe des Typs [V(CN)6]n- (n = 3 ... 5) sowie [VO(CN)5]3-, ferner Carbonylverbindungen [V(CO)6] und [V(CO)6]- (Vanadiumcarbonyl). Tetraedrische Strukturen sind in Vanadaten, wie z. B. Orthovanadat(V) [VO4]3- gegeben, während eine trigonal-bipyramidale Struktur in [VCl3(NMe3)2] und der für Vanadium ungewöhnliche pentagonal-bipyramidale Koordinationstyp in dem rubinroten Kalium-hepta-cyanovanadat(III), K4[V(CN)7], vorliegt. In Organismen spielen Vanadate und Vanadyl-Ionen eine generelle Rolle als Regulatoren in Phosphorylierungsenzymen. V. sind weiterhin in Vanadiumnitrogenase und vanadatabhängigen Haloperoxidasen enthalten.
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