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Lexikon der Chemie: Waschen

Waschen, neben der Körperreinigung vor allem das Reinigen von Textilien in Wasser unter gleichzeitiger Anwendung von Waschmitteln, mechanischer und Wärme-Energie. Durch W. sollen wasserlösliche und -unlösliche Verunreinigungen und Ablagerungen (Salze, Fett- und Eiweißschmutz, Kohlenhydrate, Pigmente, färbende Verunreinigungen) vom Waschgut entfernt (primäre Waschwirkung) sowie die (ab)gelösten Schmutzteilchen in der Waschflotte stabilisiert werden, um eine erneute Ablagerung auf der Faser zu vermeiden (sekundäre Waschwirkung, Schmutztragevermögen).

Wichtige physikalisch-chem. Teilvorgänge des W., die vor allem auf der durch Adsorption von Waschmittelinhaltsstoffen bewirkten Modifizierung der Phasengrenzen beruhen, sind 1) das Benetzen des Waschgutes durch Erniedrigung der Oberflächenspannung des Wassers, 2) das Umsetzen der bei erhöhten Waschtemperaturen meist flüssigen Öl-Fett-Anschmutzungen, d. h., die Verdrängung der Grenzfläche Substrat/Öl durch die Grenzfläche Substrat/wäßrige Tensidlösung, 3) die Erhöhung der negativen Oberflächenladung von Fasern und Pigmenten durch Steigern des pH-Wertes sowie durch Adsorption von anionischen Tensiden und von Buildern und die so bewirkte gegenseitige Abstoßung und die Ausbildung eines durch Adsorptionsschichten hervorgerufenen Spaltdrucks zwischen Substrat und Pigment. Das Schmutztragevermögen der Waschflotte wird durch stabile Dispergierung der festen Schmutzteilchen und durch Solubilisierung wasserunlöslicher Verunreinigungen in den Mizellen der Tenside gewährleistet.

Wichtige chem. Teilvorgänge betreffen die Bindung der Calcium- und Magnesium-Ionen der Wasserhärte durch die Builder, das Herauslösen von Calcium-Ionen aus Schmutz und Fasern durch Ionenaustausch, den oxidativen Abbau färbender Verunreinigungen durch Bleichmittel und den proteolytischen Abbau von Eiweißverschmutzungen durch Waschmittelenzyme.

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