Lexikon der Chemie: Wasserhärtebestimmung
Wasserhärtebestimmung, die quantitative Bestimmung der Härte des Brauch- und Trinkwassers.
1) Bestimmung der Gesamthärte (GH). Die Summe der als Carbonate, Sulfate, Chloride, Nitrate und Phosphate vorhandenen Erdalkali-Ionen wird heute fast ausschließlich nach der Methode der Komplexometrie bestimmt, die den früher angewandten Verfahren, z. B. nach Blacher, Boutron/ Boudet und Splittgerber/Mehr, wegen ihrer einfachen Durchführung und der viel genaueren Ergebnisse weit überlegen ist. Durch Herstellung von Tabletten, die das Dinatriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure enthalten und von denen jede bei bestimmten Probevolumen entweder 1 °dH oder 5 °dH (deutsche Härtegrade) entspricht, wurde die W. noch weiter vereinfacht. Man braucht dann nur noch die Anzahl der Tabletten zu ermitteln, die bis zum Umschlag des Indikators in der Probe aufgelöst werden müssen. Der Indikator wird dabei auch in Form von Indikator-Puffer-Tabletten zugesetzt, wodurch sich gleichzeitig der günstigste pH-Wert einstellt.
Enthalten die Wässer Eisen- oder andere Schwermetall-Ionen in Spuren, so müssen diese vor der Bestimmung maskiert werden (Maskierungsmittel), da sonst der Indikator blockiert wird und deshalb der Endpunkt nicht zu erkennen ist. Einzelheiten hierzu enthält DIN 38409.
2) Bestimmung der Carbonathärte (KH). Sie erfolgt durch Titration mit 0,1 N Salzsäure gegen Methylorange. 1 ml verbrauchte Salzsäure in 100 ml Wasserprobe entspricht 2,8 °dH. Ist der ermittelte Wert für die Carbonathärte größer als der Wert für die Gesamthärte, so wird letzterer als Wert für die Carbonathärte angegeben.
3) Bestimmung der Nichtcarbonathärte (NKH). Diese wird rechnerisch aus der Differenz der Gesamthärte und der Carbonathärte ermittelt.
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