Lexikon der Ernährung: Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen, E autoimmune diseases, eine Gruppe von Erkrankungen, deren Ursache Immunreaktionen gegen körpereigene Strukturen sind. Beispiele zeigt die Tabelle. Auch bei Colitis ulcerosa und der Duhring-Brocq-Krankheit sowie der Bildung von Aphthen werden Autoimmunmechanismen vermutet.
A. sind Folge einer gestörten Immunregulation mit Verlust der natürlichen Immuntoleranz, die beim Gesunden solche Autoimmunaggressionen verhindert. Genetische Faktoren (z. B. Transplantationsantigene) spielen eine Rolle, bedeutsamer sind jedoch Umwelteinflüsse, insbesondere Infektionen. Letztere können sowohl immunregulierende Zellen beeinflussen, als auch über Kreuzreaktionen zur Autoimmunisierung beitragen. Die Diagnose erfolgt auf Grund der klassischen klinischen Krankheitsbilder. Bei humoral ausgelösten Erkrankungen wird sie durch den Nachweis der entsprechenden Autoantikörper gesichert. Die Behandlung ist bislang im Wesentlichen symptomatisch (Gabe entzündungshemmender Medikamente, Nebennierenrindenhormone, Ersatz fehlender Zellen bzw. Hormone). Zunehmend werden jedoch immunologische Interventionsmöglichkeiten entwickelt.
Lebensmittel spielen als Ursache von A. keine Rolle, sie können aber den Verlauf maßgeblich beeinflussen. So kann sich auf dem Boden einer Colitis ulcerosa eine komplizierende Lebensmittelallergie entwickeln. Auffallend ist, dass sich bei Zöliakie und der Crohn-Krankheit derart häufig Autoantikörper gegen verschiedene Retikulinstrukturen (Fasern des retikulären Bindegewebes) finden, dass diese zur Diagnostik herangezogen werden. Zur Früherfassung des Diabetes mellitus Typ 1 dienen ebenfalls Autoantikörper (Inselzell-, Insulin- und Glutamat-Decarboxylaseantikörper).
Autoimmunerkrankungen: Tab. Beispiele.
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