Brennwert

Lexikon der Ernährung: Brennwert

Brennwert, Energiegehalt, E energy value, der Betrag an chemischer Bindungsenergie, der beim Stoffwechsel im Körper bei vollständigem oxidativen Abbau gewonnen wird (physiologischer Brennwert). Zur Nähwertkennzeichnung wird der B. anhand von Energieberechnungsfaktoren aus den einzelnen Energieträgern berechnet (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate usw., umgangssprachlich auch als Brennstoffe bezeichnet). Der erhaltene Wert entspricht weitestgehend dem Energiegehalt, der durch Verbrennung der Nährstoffe im Kalorimeter ermittelt wird (physikalischer Brennwert). Unter Bezug auf die Nährstoffe wird der physikalische Brennwert auch als Bruttoenergie, der physiologische Brennwert als Nettoenergie bezeichnet. Die bei der Kohlenhydrat- und Fettverbrennung im menschlichen oder tierischen Stoffwechsel nutzbare Energie (der physiologische B.) ist identisch mit dem physikalischen B. dieser Nährstoffe. Im Fall der Proteine ist das nicht der Fall, da für die Ausscheidung des Stickstoffanteils der Proteine Harnstoff erforderlich ist, für dessen Synthese Energie benötigt wird. Außerdem wird ein kleiner Teil der Protein-Bausteine ungenutzt mit dem Urin ausgeschieden. Deren Energiegehalt und der Energiebedarf für die Harnstoffsynthese sind vom physikalischen B. der Proteine abzuziehen. Der physiologische B. der Proteine ist daher kleiner als deren physikalischer B. Bei den in der Tabelle angegebenen Werten handelt es sich um Mittelwerte für den jeweiligen Nährstoff. Die B. unterschiedlicher Kohlenhydrate, Fette und Proteine variieren gering um diese Angaben. Der B. wird in Kilokalorien und / oder Kilojoule angegeben. In der Schweiz und zum Teil auch in Österreich wird hierfür als Synonym der Begriff Energiewert verwendet.