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Lexikon der Ernährung: Dehydratation

Dehydratation, E dehydratation, 1) in der Physiologie die Störung des Wasserhaushalts, die als Folge einer mangelnden Natrium- und / oder Flüssigkeitszufuhr bzw. verstärkter Verluste zu einer negativen Wasserbilanz führt. Das Flüssigkeitsdefizit kann auf eine verstärkte Natrium- und / oder Wasserexkretion über die Nieren bzw. den Magen-Darm-Trakt zurückgeführt werden. Aber auch durch eine verstärkte Atemtätigkeit (v. a. bei kalter, trockener Luft) können Flüssigkeitsverluste auftreten.
Die Klassifizierung der D. richtet sich nach der Osmolarität des Extrazellulärraumes (EZR), die normalerweise 290 mosmol / l beträgt (Isotonie). Je nach Zusammensetzung unterscheidet man daher zwischen der hypotonen, isotonen und hypertonen D.
Bei der hypotonen D. übersteigt die Natrium- die Wasserausscheidung, was zu einer Abnahme der Osmolarität des EZR führt. Dies begünstigt das Eindringen von Wasser in die Zellen. Die daraus resultierende Zellschwellung äußert sich in Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.
Die Wasser- bzw. Natriumausscheidung ist bei der isotonen D. etwa gleich groß, die Konzentration entspricht in etwa der der Extrazellulärflüssigkeit. Ursachen können andauerndes Erbrechen, Durchfälle, Blutverluste, Verbrennungen, starkes Schwitzen und / oder mangelnde Natrium- oder Wasserzufuhr sein. Der Flüssigkeitsverlust äußert sich hier ausschließlich in einer Volumenabnahme des EZR. Symptome sind v. a. Blutdruckabfall und erhöhter Puls.
Bei der hypertonen D. (Exsikkose) übersteigt die Wasser- die Natriumausscheidung, was zu einer erhöhten Osmolarität des EZR führt und einen Ausstrom von Flüssigkeit aus dem Intrazellulärraum (IZR) zur Folge hat. Von der Abnahme des Körperwassers sind also EZR und IZR gleichermaßen betroffen. Neben den allgemeinen Kreislaufbeschwerden kennzeichnen verminderter Speichelfluss, Temperaturanstieg und trockene Schleimhäute diese Form der D., bei der Diabetes insipidus, Glucosurie (bei Diabetes mellitus) etc. als mögliche Ursachen infrage kommen.
Die Therapie richtet sich nach der Art der D. In jedem Fall muss durch eine entsprechende orale bzw. bei sehr ausgeprägter D. parenterale Zufuhr der individuell bestehende Mangel ausgeglichen werden (Durst, Flüssigkeitszufuhr).
2) Dehydratisierung, in der Chemie die Abspaltung von Wasser aus einer organischen Verbindung, sie wird durch Dehydratasen katalysiert. Die D. darf nicht mit der Dehydrierung (Abspaltung von Wasserstoff) verwechselt werden.

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