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Lexikon der Ernährung: Gesprächstechniken

Gesprächstechniken, Vorgehensweise bei der Gesprächsführung, der eine bestimmte Gesprächsmethodik zu Grunde liegt. G. spielen bei der Beratung (Ernährungsberatung, Drogenberatung usw.) eine entscheidende Rolle. Allgemein werden sie eingesetzt, um die Kommunikation zwischen Berater und Klient zu optimieren. Bei der Informationsberatung sind sie für eine vollständige und verständliche Informationsübermittlung von größter Bedeutung. Bei der Beratung zur Problemlösung will der Berater mit entsprechenden Techniken entweder den Klienten überzeugen und ihn dazu bringen, so zu handeln, wie es für ihn am besten ist (eher direktive Beratung), oder ihn anregen, über sich, seine Probleme und seine Gefühle nachzudenken und sich selbst zu helfen (eher nicht-direktive Beratung). Im Beratungsgespräch setzt der Berater gezielt verbale Mittel (Sprache), paraverbale Mittel (z. B. Lautstärke), nonverbale Mittel (z. B. Mimik, Gestik) und zusätzlich Medien (z. B. Abbildungen) ein. Die Haupttechniken der eher klientenzentrierten Gesprächsführung sind das sog. aktive Zuhören, bei dem der Berater fortwährend durch verbale und nonverbale Signale zeigt, dass er zuhört und interessiert ist (Akzeptanz), und das Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte (Empathie, Gesprächstherapie). Diese Technik wurde später um das Fokussieren zur Erlebnisaktivierung erweitert. Zu den „klientenzentrierten“ G. gehören Paraphrasieren (Spiegeln von kognitiven Inhalten), Reflektieren (Spiegeln von emotionalen Inhalten) und Resümieren (Zusammenfassung von emotionalen Inhalten). „Informationsorientierte“ Techniken sind Sondieren (Nachfragen), Akzentuieren (etwas gezielt herausgreifen) und die Bitte um Konkretisierung. „Lösungsorientierte“ Berateräußerungen sind der Vorschlag, die Empfehlung und der direkte Rat, die natürlich sehr vorsichtig formuliert werden müssen, um nicht zu direktiv oder sogar manipulativ zu wirken. Eine besondere Rolle spielen Zwischenzusammenfassungen, die dem Klienten signalisieren, dass der Berater zugehört hat (Akzeptanz), der Verständniskontrolle dienen, Klarheit schaffen und den Verlauf des Gesprächs steuern.
Eine weitere wichtige G. ist der systematische Einsatz von Gesprächspausen. Stark direktive Techniken im engeren Sinne, die bei einem Beratungsgespräch unbedingt vermieden werden sollten, sind z. B. Drängeln, Missbilligung, Spott, Befehlen oder Drohungen.

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