Hafer - Lexikon der Ernährung

Lexikon der Ernährung: Hafer

Hafer, bot. Avena sativa, E oat, Getreide, das zunächst als Unkraut nach Europa gelangte und erst später als sog. sekundäre Kulturpflanze angebaut wurde. Im Mittelalter war H. die am meisten verzehrte Getreideart in Mittel- und Nordeuropa, wurde jedoch später vom Brotgetreide (Weizen, Roggen) verdrängt. Im Weltanbau liegt Hafer an sechster Stelle und dient vor allem als Tierfutter (Pferde, Geflügel). H. ist ein Spelzgetreide, d. h. die Deckspelzen sind mit den Körnern so fest verwachsen, dass sie sich oft auch beim Dreschen nicht lösen. Es gibt mittlerweile allerdings auch spelzfreie Züchtungen. H. zeichnet sich im Vergleich zu anderen Getreidearten durch seinen hohen Gehalt an Eiweiß, Fett, Vitamin B₁, B₆, Eisen und Calcium aus. Er weist außerdem einen hohen Anteil wasserlöslicher Ballaststoffe (Haferballaststoffe) auf, die cholesterinsenkend wirken. Deshalb wird Haferkleie bei Personen mit erhöhtem Blutcholesterinspiegel eingesetzt. H. wird für Nahrungszwecke größtenteils durch Entspelzen, Schälen, Darren und Walzen zu Haferflocken verarbeitet.

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