Lexikon der Ernährung: Immunonutrition
Immunonutrition, englisches Kunstwort, dass die immunmodulierende (Immunmodulation) Wirkung von Nährstoffen beschreibt. In der klinischen Ernährung steht I. für die Anreicherung / Sup-plementation von Nährlösungen.
Ausgehend von der Beobachtung, dass bei Protein-Energie-Mangelsyndrom auch eine Schwächung des Immunsystems zu beobachten ist, hat sich gezeigt, dass Nährstoffe v. a. die zelluläre Immunantwort beeinflussen können. Interventionsstudien mit enteral oder parenteral zugeführten Aminosäuren, Fettsäuren, Nucleotiden und Antioxidanzien verbesserten die Infektabwehr und verringerten die Gewebeschädigungen und die Morbidität. Die Tabelle gibt einen Überblick über immunaktive Nährstoffe und die ihnen zugeschriebene Bedeutung. [P. Stehle, Ernährungs-Umschau, 47 (2000) S. 216–222 u. S.292–297]).
Immunonutrition: Tab. Nährstoffe mit immunmodulatorischer Wirkung.
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| Aminosäuren und Amine | ||
| L-Arginin | Wachstum von Lymphocyten, Funktion der T-Zellen Ausgangssubstrat für den Effektor Stickstoffmonoxid (NO) | |
| L-Glutamin (Applikation als Dipeptid Ala-Gln oder Gly-Gln) | Lymphocyten-Proliferation Phagocytose-Aktivität der Makrophagen Antigen-Expression und -Präsentation Modulation der Synthese von Glutathion | |
| L-Cystein | Redoxfunktion der Sulfidgruppe | |
| Taurin | Modulator des programmierten Zelltods (Apoptose) | |
| Nucleotide | DNA-Bausteine Bereitstellung von Bindungsenergie bzw. aktivierten Gruppen sekundäre Botenstoffe | |
| mehrfach ungesättigte Fettsäuren | Beeinflussung der Membranfluidität und von membranständigen Rezeptoren Synthese der Eicosanoide |
*Diese Funktionen sind bereits bei physiologischen Konzentrationen sichergestellt, höhere Dosen haben bei gesunden Erwachsenen keinen fördernden bzw. negativen Effekt. Es kann jedoch erhöhter Bedarf bei Krankheit, starker körperlicher Belastung, bei Säuglingen und Kleinkindern bestehen.
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