Lexikon der Ernährung: L-Arginin
L-Arginin, Arg, R, 2-Amino-5-guanidinovaleriansäure, E arginine, proteinogene, entbehrliche (nicht-essenzielle), glucogene Aminosäure mit positiv geladener polarer Guanidino-Seitenkette (-[CH2]3C[=NH2]-NH2), die erstmals 1886 aus Lupinenkeimlingen isoliert wurde. A. ist Bestandteil des intrazellulären (633 ± 230 µmol / l icw, Mittelwert ± SEM) und extrazellulären (86 ± 15 µmol / lPlasma) Pools an freien Aminosäuren im menschlichen Organismus. Aus Proteinen bzw. Peptiden im Darm freigesetztes A. wird aktiv mittels des Transportsystems N (Transportsysteme) absorbiert. Der L-A.-Gehalt natürlicher Proteine (Fraktion der Protamine) liegt zwischen 3 und 6 %, bei Protein aus der Erdnuss beträchtlich höher (ca. 11 %).
Arginin ist Vorstufe verschiedener wichtiger Metabolite (Tab.). Im Rahmen des Harnstoff-Zyklus wird L-A. unter Bildung von Harnstoff im Cytosol der Leberzelle durch das Enzym Arginase (EC 3.5.3.1) zu Citrullin umgebaut. Durch die zwei Formen der NO-Synthase (induzierbar bzw. nicht induzierbar) wird aus L-A. Stickstoffmonooxid (NO) gebildet. Dieses früher als endothel-derived relaxing factor (EDRF) bezeichnete Gas führt durch eine Erhöhung von cyclo-GMP zu einer Gefäßrelaxation und bewirkt als interzellulärer Mediator zahlreiche weitere Funktionen. Die hochdosierte Zufuhr (> 20 g / d) von L-A. soll bei schwerkranken Patienten das Immunsystem unterstützen (sog. Immunonutrition). L-Canavanin.
L-Arginin: Tab. Wichtige Arginin-Metabolite.
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| Harnstoff | Ausscheidungsprodukt für überflüssigen Stickstoff | |
| Kreatinphosphat | Speicherung chemischer Energie (z. B. in der Muskelzelle) | |
| NO (Stickstoffmonoxid) | bewirkt über die Freisetzung von cyclo-GMP eine Gefäßrelaxation; inerzellulärer Mediator | |
| Ornithin | Zwischenprodukt des Harnstoff-Zyklus | |
| Spermin, Spermidin (Polyamine) | Stabilisatoren der Struktur von Ribosomen und DNA |
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