Lexikon der Ernährung: rationelle Ernährung
rationelle Ernährung, E efficient nutrition, eine Ernährungsform, bei der der ökonomische Nutzeffekt eine zentrale Rolle spielt, sich Ergebnis und Aufwand also in einem günstigen Verhältnis zueinander befinden. In diese Betrachtungsweise eingeschlossen sind hier nicht nur die Ökonomie der Nahrungsmittelbereitstellung (Lebensmittelproduktion, Lebensmittelhandel) und des Lebensmittelverbrauchs (ökonomischer Umgang mit Lebensmitteln im Haushalt), sondern auch die wirtschaftlichen Konsequenzen einer ernährungsbedingten guten Volksgesundheit (Kosten ernährungsabhängiger Krankheiten) und eines sorgfältigen Umgangs mit Naturressourcen (Kosten der Abfallverwertung sowie der Ressourcenerneuerung).
Ökonomische Nutzeffektbetrachtungen sind vor allem bei den volksgesundheitlichen und ökologischen Aspekten bestimmter Ernährungsformen schwierig, da diese in den meisten Fällen nicht exakt messbar / bewertbar sind. Sowohl der Aufwand bzw. der Mehraufwand einzelner Ernährungsformen als auch die Auswirkungen dieser Ernährungsformen sind oft nur unvollkommen oder nicht exakt bekannt. Einschätzung darüber, ob eine Ernährungsform mehr oder weniger rationell ist, sparen dabei oft wesentliche Teile einer kompletten Nutzeffektbetrachtung aus. In der Praxis bedeutet r. E.
– die Nahrungsgüterproduktion und -zirkulation (Nahrungsgütermarkt) zu rationalisieren und dadurch kostengünstiger zu gestalten; das heißt vor allem Anpassung an die natürlichen und ökonomischen Standortbedingungen;
– den Gebrauchswert der Nahrungsgüter zu erhöhen, d. h. Produkte zu erzeugen bzw. anzubieten, die den veränderten Ernährungsbedürfnissen der Bevölkerung entsprechen;
– die Ernährungsbedürfnisse und das Ernährungsverhalten auf eine gesunde, sparsame, ökologische und damit auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Ernährung zu orientieren, d. h. Rationalität im Verbraucherbewusstsein zu verankern. (Vgl. Essay: Ernährungspolitik; Lebensmittelbedarf)
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