Lexikon der Ernährung: Schädlingsresistenz von Pflanzen
Schädlingsresistenz von Pflanzen, E pest resistance of plants, die Fähigkeit von Pflanzen, sich selbst gegen Schädlinge schützen zu können. Eine gewisse Schädlingsresistenz bzw. -toleranz ist innerhalb eines Ökosystems bei Pflanzen bereits natürlicherweise vorhanden. Da der Anbau von Nutzpflanzen meist in schädlingsanfälligeren Monokulturen erfolgt, reicht dies jedoch zur Ertragssicherung nicht aus. Ziel der Landwirtschaft ist daher – neben Anbaumethoden, die die Schädlingsanfälligkeit verringeren (ökologischer Landbau) – die Steigerung dieser natürlichen bzw. das Erzielen neuer Resistenzmechanismen. Durch Auswahl und Kreuzung resistenter Sorten erfolgt dies bislang auch in der klassischen Pflanzenzüchtung.
Die Gewinnung s. P. mit Hilfe gentechnischer Methoden ist ein wesentliches Forschungsziel der modernen, nicht klassischen Pflanzenzüchtung. Nutzpflanzen werden hierzu mit geeigneten Abwehrmechanismen gegen Fraßfeinde, Bakterien, Nematoden, Pilze (Pilzresistenz von Pflanzen) und Pflanzenviren (Virusresistenz von Pflanzen) ausgestattet. Einen breiten Raum unter diesen Resistenzzüchtungen nehmen insektenresistente Nutzpflanzen (z. B. Bt-Nutzpflanzen) ein. In der Entwicklung weit fortgeschritten sind auch transgene Pflanzen (Kürbis, Papaya, Zuckerrüben), die sich durch Expression eines Virushüllproteins erfolgreich vor dem entsprechenden Virus schützen können. Beim Anbau von s. P. erwartet man eine Einsparung an Pflanzenschutzmitteln und damit eine umweltverträglichere Pflanzenproduktion, sowie eine selektivere Wirkung gegen bestimmte Schädlinge, da solche Pflanzen nicht durch klassische Pflanzenschutzmittel, sondern durch die interne Produktion von Abwehrstoffen vor Schädlingsbefall geschützt werden. Auf lange Sicht sind jedoch in den Schädlingspopulationen Resistenzentwicklungen zu erwarten.
Schreiben Sie uns!