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Lexikon der Ernährung: Schluckstörung

Schluckstörung, Dysphagie, E dysphagia, Probleme oder Unvermögen, Speisen, Getränke oder auch Speichel abzuschlucken. Mögliche Ursachen sind Entzündungen, Carcinome und postoperative Zustände im Mund-Rachen-Bereich, bei Kindern auch Störungen der Kieferentwicklung sowie Stenosen der Speiseröhre, meist jedoch neurologische Störungen, z. B. infolge von Schlaganfall, Demenz oder Morbus Parkinson, (Senioren-Ernährung).
Als Folge der S. kann beim Verschlucken Nahrung in die Luftwege gelangen (Aspiration), was zur Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) führen kann. Weiterhin wird eine ausreichende Nahrungsaufnahme verhindert, was die Entstehung einer Mangelernährung und / oder Dehydratation zur Folge hat. Wichtig in der Behandlung der S. ist die genaue Abklärung der Ursache (Erstickungsgefahr!) sowie die Zusammenarbeit von Ernährungsfachkräften, Pflegepersonal, Ärzten und Logopäden. Ernährungsmaßnahmen stellen einerseits einen wichtigen Bestandteil der Therapie dar (Schlucktraining mit bestimmten Lebensmitteln), andererseits dienen sie zur Sicherstellung einer ausreichenden Energie- und Nährstoffzufuhr. Eine wichtige Rolle bei der Verpflegung von Patienten mit S. spielt die Konsistenz der Speisen, die dem Problem des Patienten individuell angepasst werden sollte. Eine homogene Beschaffenheit der Nahrung ist dabei generell von Vorteil – schlecht geeignet sind Speisen mit unterschiedlichen Konsistenzen (z. B. Suppe mit Einlage). Dickflüssige Nahrung ist meist besser geeignet als dünnflüssige, da sie im Mund leicht einen Bolus bildet. Ungünstig sind dagegen klebrige, krümelige oder sehr glatte Konsistenzen. Hilfreich, besonders auch zur Verhütung von Mangelerscheinungen, ist die Verwendung vollbilanzierter Trink- oder Sondennahrungen, deren Konsistenz ggf. durch Verdickungsmittel der S. angepasst werden muss. Wichtig für eine erfolgreiche Ernährung des Patienten ist außerdem eine aufrechte Position beim Essen, die langsame Gabe kleiner Nahrungsmittelmengen, die Reinigung des Mundes nach dem Essen (Entfernung von Essensresten) und – nicht zu unterschätzen – eine angenehme, entspannte Atmosphäre beim Essen. Bei schweren S. (völliges Fehlen der Schutzreflexe) muss der Patient enteral oder parenteral ernährt werden.

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