Lexikon der Ernährung: Speisenverteilsystem
Speisenverteilsystem, Speisenausgabesystem, E food distribution system, organisatorisches System, welches die Schnittstelle zwischen Speisenbereitstellung und Tischgast darstellt. S. werden durch verschiedene Merkmale bestimmt:
1) die Art des Angebots / Angebotspalette (z. B. nur ein oder zwei festgelegte Menüs eines vorgegebenen Speisenplans, Wahlmenüs oder freie Komponentenwahl),
2) die Portionsgröße (nach Wunsch des Gastes oder festgelegt durch Hersteller, Arzt oder Küchenpersonal),
3) den Ort der Endverteilung bzw. Portionierung (im Küchenbereich oder am Ort des Verzehrs),
4) die Anordnung der Ausgabeeinrichtung zur Endverteilung bzw. Portionierung (zentral oder dezentral, ortsfest oder ortsbeweglich),
4) den zeitlichen Ablauf (direkt nach der Fertigstellung oder nach einer Warmhaltezeit),
5) die Beteiligung der Gäste (z. B. Tischservice – Selbstbedienung).
In Krankenhäusern und Alteneinrichtungen werden für die Versorgung von Patienten und Bewohnern auf Stationen vorrangig Tablettsysteme oder eine Ausgabe mit Wärmewagen eingesetzt. Cafeteria-Linie, Free-Flow-Ausgabe, Speisenausgabe mit Bedienungspersonal oder Tischgemeinschaften (Ausgabe in Schüsseln und auf Platten) finden sich in der Betriebsverpflegung, der Gemeinschaftsverpflegung bei Ausgabe in Speisesälen einschl. der Personalverpflegung sowie in Mensen und Schulen. Selten anzutreffende Speisenverteilsysteme sind die Thekenausgabe (nur bei sehr geringen Gästezahlen), die Bandausgabe von Tabletts mit fertig portionierten Speisen direkt an den Tischgast sowie rotierende Anlagen, wie z. B. die Drehtellerausgabe (früher in Mensen). [Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten e. V. (aid): Grundlagen der Speisenverteilung. Speisenverteilung Gemeinschaftsverpflegung Heft 4.1. Bonn 1993. Heft-Nr. 3251]
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