Lexikon der Ernährung: Wasserbedarf
Wasserbedarf, E water requirement, die zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen und des Wohlbefindens nötige Menge an Wasser, die durch Trinken und mit der Nahrung zugeführt werden muss. Der W. ist individuell sehr unterschiedlich und wird bestimmt durch Alter, Gewicht, Geschlecht, körperliche Aktivität, Stoffwechselbedingungen und exogene Einflüsse. Beim Gesunden besteht ein Gleichgewicht zwischen Wasseraufnahme und Wasserverlust (Wasserhaushalt). Ein erhöhter W. besteht bei hohem Energieumsatz, Hitze, trockener oder kalter Luft, erhöhter Kochsalz- und Proteinzufuhr sowie bei größeren Verlusten (enteral, Perspiratio sensibilis, Perspiratio insensibilis, Fieber). Durch sportliche Aktivität oder Hitzearbeit kann der W. im Extremfall auf über 10 l / d ansteigen. Je weniger man isst, desto mehr sollte man trinken, da bei geringerer Nahrungsaufnahme das Wasser aus Lebensmitteln und das anfallende Oxidationswasser im Körper fehlt. Ein hoher W. besteht auch bei Aufenthalt in großer Höhe, da der Wassergehalt der Luft sehr gering, das Atemminutenvolumen aber erhöht ist. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme ist beim Gesunden auszuschließen, da der Mensch 1 l Flüssigkeit pro Stunde ausscheiden kann.
Neugeborene und Kleinkinder: Der Körper des Neugeborenen besteht zu 79 % aus Wasser. Im Alter von 10–16 Jahren hat sich der Wasseranteil des Körpers auf ca. 60 % verringert. Der Wasserbestand des Körpers muss im Säuglingsalter durch tägliche Trinkmengen aufrecht erhalten werden, die 1/5–1/6 des Körpergewichtes (max. 1.000 ml) entsprechen. Die Richtwerte für die tägliche Zufuhr von Wasser im Säuglings- und Kindesalter sind in der Tab. zum Stichwort Wasser zusammengestellt. [Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr. 5. Überarbeitung. Umschauverlag, 1991]
Stillende (Stillzeit); Wasser Tab.
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