Lexikon der Ernährung: Wasserhaushalt
Wasserhaushalt, 1) Syn. für Wasserbilanz; 2)Ewater household, water balance, Flüssigkeitshaushalt, die Gesamtheit aller an der Wasseraufnahme, Wasserabgabe und der Regulation einer ausgeglichenen Wasserbilanz beteiligten Mechanismen. Bedingt durch die zugrunde liegenden Mechanismen des Transports von Wasser und der Konzentrationsbestimmung von Flüssigkeiten ist der W. mit dem Elektrolythaushalt in Form eines Wasser-Elektrolyt-Haushaltes verbunden.
Regulation der Wasseraufnahme: Eine ausreichende Versorgung des Organismus mit dem essenziellen Nährstoff Wasser wird über die Durstregulation erreicht. Die Empfindung „Durst“ tritt ab einem Wasserverlust von ca. 0,5 % des Körpergewichtes ein (beim Erwachsenen ca. 350 ml). Dieser Wert wird als Durstschwelle bezeichnet. Der Wasserverlust kann vom Organismus über Osmorezeptoren (reagieren auf die Osmolalität des Blutplasmas, vgl. Osmoregulation) und Dehnungsrezeptoren (reagieren auf die Dehung der Gefäßwand der großen Venen) sowie durch Barorezeptoren (reagieren auf den hydrostatischen Druck im Aortenbogen und dem Sinus caroticus) wahrgenommen werden. Die Signale der Rezeptoren werden vom Zentralnervensystem verarbeitet (Durstzentrum). Das durstbedingte Trinken wird meist vor einem kompletten Ausgleich des Plasmavolumens beendet (präresorptive Durststillung, möglicherweise ausgelöst durch Dehnungsrezeptoren des Magens). Da der Volumenausgleich (Isovolämie) des Blutplasmas zeitlich von der Wasseraufnahme durch Trinken versetzt ist, wird so eine zu hohe Wasseraufnahme, die zumindest energetisch ungünstig wäre, ggf. zur Hyperhydratation bzw. Hypervolämie führen würde, vermieden.
Regulation der Wasserabgabe: Diese setzt an der Wasserausscheidung bzw. Rückresorption in der Niere an und wird über das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System reguliert.
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