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Lexikon der Kartographie und Geomatik: Eckert, Max

Eckert, Max, seit 1934 Eckert-Greifendorff, * 10.4.1868 Chemnitz, † 26.12.1938 nach Autounfall in Aachen. Nach einer kurzen Volksschullehrertätigkeit absolvierte Eckert ein Studium der Geographie mit Geschichte, Germanistik und Volkswirtschaftslehre, war danach von 1895-99 Assistent bei F. Ratzel (1844-1904); später bis 1903 Oberlehrer in Leipzig. Nach seiner Habilitation mit einer geomorphologischen Arbeit "Das Gottesackerplateau" (Kiel 1903) erfolgte 1907 die Berufung auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Kartographie der TH Aachen. Beide Arbeitsrichtungen ziehen sich mit Engagement für studentische und Landschaftsschutzbelange durch sein Schaffen bis zur Emeritierung 1935 fort. Seit 1907 setzte sich Eckert dafür ein, "Die Kartographie als Wissenschaft" (Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde zu Berlin 1907/8) zu sehen und als solche an den Universitäten zu lehren. Dazu entstand 1908 das "Geographische Praktikum" (Neubearbeitung 1932) und 1921 und 1925 sein zweibändiges Hauptwerk "Die Kartenwissenschaft", das als sachlich-thematische Stoffsammlung den Grund zu einer nach Eckert zu den geographischen Disziplinen zu rechnenden, theoretischen Kartographie und einer kartographischen Methodenlehre legte, die dann eine Generation später im deutschen Sprachraum Arnberger, Imhof und Witt ausbauten. Dazu trugen auch Eckerts Arbeiten zur Reliefdarstellung, Schul- und Kolonialkartographie sowie, auf praktischem Militäreinsatz fußend, zur Militärkartographie, eingeschlossen neue Typen von Kriegskarten, bei. Eckert konstruierte vermittelnde Erdkartennetze mit Pollinien von halber Äquatorlänge (1906) und betätigte sich auch als praktischer Kartograph. Nach seinen Angaben gestaltete Schulatlanten hatten anfangs graphische Mängel, waren aber originelle Lösungen ("Neuer methodischer Schulatlas" 1. Aufl. Leipzig 1901, seit 4. Aufl. 1910 Halle; zus.60 Aufl.); ferner "Isochronenkarte der Erde" (1909) und der "Wirtschaftsatlas der deutschen Kolonien" (Berlin 1912). Mit dem Bestreben, ein "Deutsches Kartographisches Forschungsinstitut" zu gründen, entstanden im letzten Lebensjahrzehnt weitere Arbeiten zur theoretischen Kartographie, die zeitbezogen nationalistische Überspitzungen enthalten. Die Bedeutung Eckerts liegt in der umfangreichen Stoffsammlung seines Handbuchs, das immer ein wichtiges Nachschlagewerk zur Kartographiegeschichte und zur Entwicklung ihrer Fachterminologie bleiben wird und in seinem Bemühen, der Kartographie als Wissenschaft eine theoretische Grundlage zu geben.

WSS

Literatur: ECKERT, M. (1921/1925): Die Kartenwissenschaft, Forschungen und Grundlagen zu einer Kartographie als Wissenschaft. Band 1 1921, 640 S., Band 2 1925, 880 S., Register, über 1000 Literatur- und 2000 Titelnachweise von Karten.

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