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Lexikon der Kartographie und Geomatik: Synthesekarte

Synthesekarte, synthetische Karte, synthetische Darstellung, die Begriffe Synthesekarte und analytische Karte (Analysekarte, analytische Darstellung) beziehen sich zunächst auf die Methoden der Erarbeitung des Inhalts von Karten, d. h. der sachbezogenen Modellierung. Mit den angewendeten Methoden sind bestimmte Gestaltungskonzeptionen verbunden. Daher werden die Begriffe der Synthese und Analyse nicht selten auch zur Beschreibung der kartographischen Gestaltung und darüber hinaus der durch die Darstellung ermöglichten Methoden der Kartenauswertung verwendet.
Wichtige Arbeitsmethoden zur Schaffung von Synthesekarten sind die Klassifizierung und die Typenbildung, die geometrische und die Begriffsgeneralisierung sowie die Verschneidung von Flächen, wobei meist Inhalte aus einer größeren Zahl von Karten und/oder aus anderen Quellen zusammengeführt werden. Das Ergebnis der Synthese besteht in einer Raumgliederung (Raumtypen) oder in Standorttypen; z. B. in Naturraumtypen, Klimaregionen, Wirtschaftsräumen, Gemeindetypen. Die Zahl der Legendeneinheiten kann relativ klein sein, aber auch mehrere Dutzend erreichen. Ein Beispiel für synthetische Darstellung sind die Klimakarten der Erde.
Die Synthese muss bei der Nutzung der Karte nachvollziehbar sein. Dies erfordert entweder umfangreiche Erklärungen in der Legende, z. B. in Form von Tabellen oder Matrizen, oder die dargestellten Einheiten werden mit einem prägnanten Begriff oder einem Schlüssel belegt und in einem Begleittext erläutert. Der Inhalt von Synthesekarten hat stets komplexen Charakter (Komplexkarte) und ist häufig nur durch eine ausführliche Kartenerläuterung in vollem Umfang zu erschließen. Das Ergebnis der Synthese wird kartographisch meist in impliziter Darstellung wiedergegeben, aber auch die explizite Gestaltung oder Zwischenformen sind möglich (Transkriptionsform).
Im Unterschied zu den Synthesekarten geben analytische Darstellungen ein Element oder wenige Elemente (Elementkarte) des betrachteten Komplexes in expliziter Darstellung wieder. Der Begriff analytisch weist auch hier auf die Methode der Bearbeitung und in gewissem Sinne auf die Art und Weise der Nutzung dieser Karten hin. Das Zergliedern einer komplexen räumlichen Erscheinung oder eines solchen Sachverhalts in Elemente hat i. d. R. mehrere bis zahlreiche Karten eines Raums zum selben Hauptthema zur Folge. Die betreffenden Darstellungen insgesamt verkörpern somit das Analyseergebnis. Beispiele liefern Karten der Ergebnisse von Volkszählungen, die überwiegend jedes erfasste Merkmal einzeln, d. h. analytisch darstellen und seltener zusammenfassende, synthetische Darstellungen beinhalten.
Das Verständnis der komplexen Zusammenhänge im Raum wird gefördert, wenn sowohl analytische als auch daraus abgeleitete synthetische Darstellungen bearbeitet und genutzt werden können.

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