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Lexikon der Kartographie und Geomatik: Weltatlas

Weltatlas, E world atlas, Atlas, dessen Karten die ganze Erde sowie meist auch Darstellungen zu Sonnensystem und Weltall umfassen; fehlen letztere, ist die Bezeichnung Erdatlas richtiger, bisher aber noch kaum gebräuchlich. Mit der Folge aufeinander abgestimmter Einzelkarten fungieren Weltatlanten als umfassende, die gesamte Erde umspannende Fakten- und Wissensspeicher für unterschiedlichste Zwecke (z. B. Lexikonatlas, Schulatlas) und Inhalte (allgemeiner geographischer Weltatlas bzw. Handatlas, thematischer Weltatlas als Wirtschaftsatlas, Geschichtsatlas usw.). Wohl kaum ein anderes Medium hat die menschliche Vorstellung von Gestalt, Größe und geographischer Substanz der Erde eindringlicher und nachhaltiger beeinflusst. Der Begriff des Weltatlas wurde für die ersten systematischen Kartenfolgen des 16. Jhs. geprägt (vgl. A.  Ortelius, G.  Mercator) und erhielt bereits zu dieser Zeit eine Gliederung, die für die Mehrzahl der größeren allgemeinen Weltatlanten bis in die Gegenwart in den Grundzügen beibehalten wurde.
Um die chorographische Anschaulichkeit voll zu nutzen, muss die Fülle des Faktischen auf die meist kleinen Maßstäbe abgestimmt werden. Oft bringen diese Atlanten eine nur aus der Sicht der Bearbeiter oder Herausgeber gewichtete Themen- und Gebietsauswahl. Meist wird das Prinzip angewendet, das eigene Land in größeren, Nachbarstaaten in mittleren, den eigenen Kontinent in kleinen und fast alles Übrige (weitere Kontinente, Weltmeere, gesamte Erde) in kleineren Übersichtsmaßstäben darzustellen. Hingegen sind Weltatlanten mit erdweit gleichen Kartenmaßstäben noch relativ selten (z. B. "Die Welt. Atlas International" von Bertelsmann / RV - Reise- und Verkehrsverlag, 1994 und "Peters-Atlas" der Akademischen Verlagsanstalt, 1990).
Weltatlanten als große Handatlanten sind heute umfassende Informationsmedien, die sich durch einen hohen Anteil an thematischen Karten mit Themen, die für ein breites Publikum zusammengestellt sind, durch kartenverwandte Darstellungen unter Einbeziehung von Luftbildern und Satellitenbildern und durch meist sehr umfangreiche Textdarstellungen und Sachregister auszeichnen. Nicht selten ergänzt eine PC-Version den Papieratlas oder die Präsentationsform ist ausschließlich multimedial auf CD-ROM.
Neben den großen Ausgaben der Weltatlanten, die oft als Nachschlagewerke konzipiert sind, gibt es zahlreiche mittlere Weltatlanten, die als Hausatlas oder Familienatlas bezeichnet, meist in erheblichem Umfang thematische Karten enthalten. Taschenatlanten sind kleinere Weltatlanten in Buchform.
Die Entwicklungsgeschichte der Weltatlanten ist im 19. und 20. Jh. insbesondere von Stielers Handatlas, von dem thematischen Atlaswerk "Berghaus Physikalischer Atlas" (H.  Berghaus) sowie von Andrees Handatlas, The Times Atlas of the World, Atlas Mira und weiteren großen Weltatlanten europäischer Länder geprägt worden. Als große physisch-geographische (geowissenschaftliche) Weltatlanten heben sich der sowjetische "Physiko-geografitscheskij Atlas Mira" (Physisch-geographischer Atlas der Erde, Moskau 1964), "Meyers großer physikalischer Weltatlas" (8 Bde., Mannheim seit 1964) und "The World Atlas of Ressources and Environment" (Moskau/Wien 1998) heraus.

WDK

Literatur: [1] Zum Problem der thematischen Weltatlanten. Gotha 1988. [2] ESPENHORST, J. (1994): Andree, Stieler, Meyer & Co., Handatlanten des deutschen Sprachraums (1800-1945). Schwerte.

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