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Lexikon der Mathematik: Carnot, Lazare Nicolas Marguerite

französischer Politiker, Ingenieur und Mathematiker, geb. 13.5.1753 Nolay (Frankreich), gest. 2.8.1823 Magdeburg.

Carnot war Militäringenieur und spezialisiert auf Festungsbau. 1797 mußte er wegen seiner republikanischen Auffassungen Frankreich verlassen und kam über die Schweiz nach Nürnberg. Als im Jahr darauf Napoleon Erster Konsul wurde, kehrte er zurück und wurde für fünf Monate Napoleons Kriegsminister. Später war er Militärgouverneur von Antwerpen, mußte aber nach Napoleons Niederlage bei Waterloo ins Exil gehen. So kam er über Warschau im November 1816 schließlich nach Magdeburg.

Zu seinen für die Wissenschaft bedeutsamen Leistungen gehört u. a. die Gründung der bekannten polytechnischen Schule von Paris (1794, gemeinsam mit Monge).

Zu seinen bekanntesten Publikationen zählen seine Reflexionen zur Metaphysik und zur Infinitesimalrechnung von 1797 und seine Arbeit zum Festungsbau von 1809. Bekannt ist auch, daß Carnot 1818 die erste Dampfmaschine nach Magdeburg brachte und daß sein Sohn Sadi drei Jahre nach einem Besuch bei seinem Vater in Magdeburg eine wesentlich von Carnot beeinflußte Arbeit zur Thermodynamik der Dampfmaschine verfaßte.

Auf mathematischem Gebiet ist Carnot aber vor allem als Geometer bekannt. 1801 veröffentlichte er eine Arbeit, in der er versuchte, die reine Geometrie in einen universalen Zusammenhang zu setzen. Er bewies u.a., daß mehrere der Sätze aus Euklids „Elementen“ aus einem einzigen Satz abgeleitet werden können.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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