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Lexikon der Mathematik: Clifford, William Kingdon

englischer Mathematiker und Philosoph, geb. 4.5.1845 Exeter, gest. 3.3.1879 Madeira.

Clifford studierte am Trinity College in Cambridge und wirkte ab 1871 als Professor für angewandte Mathematik und Mechanik am University College in London. 1874 wurde er Mitglied der Royal Society of London. Später zog er sich aus gesundheitlichen Gründen nach Madeira zurück, wo er 1879 starb.

Cliffords Hauptarbeitsgebiet lag auf dem Gebiet der mathematischen Physik. Durch Untersuchungen von Riemann und Lobatschewski zur nichteuklidischen Geometrie beeinflußt, postulierte er 1870 in seinem Werk „On the Space-Theory of Matter“, daß Energie und Materie nur spezielle Arten der Krümmung eines Raumes seien. Durch diese Verbindung von Physik und Geometrie legte er den Grundstein für die Allgemeine Relativitätstheorie von Einstein.

Ein Mittel, um Bewegungen in einem nicht-euklidischen Raum zu untersuchen, war die Einführung spezieller assoziativer Algebren, den Clifford-Algebren, aus denen sich die Quaternionen als Spezialfall ergeben. Weitere Beispiele für Clifford-Algebren sind die Graßmann-Algebra und die Diracsche Spinoralgebra.

Über die mathematische Physik hinaus beschäftigte Clifford sich auch mit der Philosophie der Wissenschaften. Hier lehnte er sich besonders an die Ideen von Helmholtz, Mach und Spinoza an.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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