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Lexikon der Mathematik: Fatou, Pierre Joseph Louis

französischer Mathematiker und Astronom, geb. 28.2.1878 Lorient (Frankreich), gest. 9.8.1929 Pornichet (Frankreich).

Fatou studierte 1898 bis 1900 an der Ecole Normale Superieure und wirkte ab 1901 am Observatorium in Paris.

Neben seinen astronomischen Arbeiten (er untersuchte die Bewegung der Planeten) leistete er viele Beiträge zur Mathematik. Auf dem Gebiet der Funktionentheorie untersuchte er den Grenzwert einer im Einheitskreis beschränkten Funktion bei radialer Annäherung an den Rand, die Konvergenz von Potenzreihen holomorpher Funktionen (Fatou-Riesz, Konvergenzsatz von) und Iterationen von rationalen komplexen Funktionen.

Fatous Dissertation (1906) war die erste systematische Untersuchung von Randeigenschaften analytischer Funktionen. Sie stellte den Ausgangspunkt für die Theorie der Clustermengen dar und war Basis für weitere fundamentale Untersuchungen über das Randverhalten analytischer Funktionen von F. and M. Riesz, Lusin, Privalow, Nevanlinna, Plessner, Smirnow und anderen.

In der Theorie der Lebesgue-Integration ist das Lemma von Fatou über die Integrierbarkeit der Grenzfunktion einer Folge meßbarer Funktionen bekannt.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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