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Lexikon der Mathematik: Fresnel, Augustin Jean

französischer Ingenieur und Physiker, geb. 10.5.1788 Broglie (bei Bernay), gest. 14.7.1827 Ville d′Avray (bei Paris).

Fresnel war ab 1806 als Straßen- und Brückenbauingenieur tätig. Nach der Rückkkehr Napoleons von Elba 1815 wurde er als Royalist gefangengesetzt und seiner Ämter enthoben und wandte sich optischen Versuchen zu. Ein Jahr später wurde er jedoch Inspektor für Straßen- und Brückenbau, und war auch an der École Polytechnique in Paris als „Examinator“ tätig.

Nebenberuflich befaßte sich Fresnel vor allem mit physikalischer Optik und legte bereits 1815 der Akademie der Wissenschaften eine bahnbrechende, vor allem auch mathematisch exakt formulierte Abhandlung über die Wellentheorie des Lichts vor. Er erweiterte u. a. das Huygenssche Prinzip zum heute so genannten Huygens-Fresnelschen Prinzip.

Mit Interferenzexperimenten verhalf er der Wellentheorie des Lichtes zum Durchbruch. Er war zwar ein Anhänger der Ätherhypothese, konnte hiermit aber eine vollständige und zufriedenstellende Beschreibung aller Erscheinungen der damaligen Optik erklären. Fresnel entdeckte die Polarisation des Lichtes beim Durchgang durch einen Quarzkristall und löste das Problem der Intensität des reflektierten und gebrochenen Lichtes.

Wichtig sind auch seine Arbeiten zur Ausbreitung des Lichtes in Kristallen. Bei der Untersuchung der Beugungserscheinungen stieß Fresnel auf die Fresnel-Integrale. Zahlreiche Erkenntnisse und Gesetze in der Optik gehen auf die Untersuchungen Fresnels zurück.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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