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Lexikon der Mathematik: Hermite, Charles

französischer Mathematiker, geb. 24.12.1822 Dieuze (Lorraine, Frankreich), gest. 14.1.1901 Paris.

Hermite studierte von 1841 bis 1843 an der Ecole Polytechnique. 1847 promovierte er und arbeitete danach an der Ecole Polytechnique, an der Ecole Normale, am Collège de France und ab 1869 an der Sorbonne.

Hermite war einer der bedeutendsten Analytiker seiner Zeit. Er lieferte Beiträge zu vielen Bereichen der Mathematik und gab Anstoß zur Entwicklung vieler neuer Theorien. Seine Schüler waren unter anderem Poincaré, É. Picard und Borel. Er arbeitete mit Cauchy, Liouville, Jacobi, Bertrand und Tschebyschew zusammen.

Hermite befaßte sich zunächst mit elliptischen und hyperelliptischen Funktionen, indem er Sätze von Abel verallgemeinerte. Danach wandte er sich der Zahlentheorie zu und untersuchte Kettenbrüche, diophantische Approximationen und quadratische Formen. Er formulierte und bewies wichtige Endlichkeitssätze für die Klassenzahl quadratischer Formen und für die Automorphismengruppe einer quadratischen Form.

1851 gab er eine Beschreibung für die Galois- Gruppe einer Polynomgleichung F(z, w) = 0 über den komplexen Zahlen an.

Daneben entstanden Arbeiten zu Theta-Funk- tionen und Modulfunktionen. Er zeigte, daß eine Gleichung fünften Grades durch elliptische Modulfunktionen aufgelöst werden kann. 1878 gelang ihm mit Hilfe von Interpolationsformeln für Funktionen der Beweis der Transzendenz von e.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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