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Lexikon der Mathematik: Kowalewskaja, Sophia (Sonja) Wassiljewna

russische Mathematikerin, geb. 15.1.1850 Moskau, gest. 10.2.1891 Stockholm.

Trotz der früh erkannten mathematischen Begabung der Kowalewskaja, Tochter eines Generals, war ihr ein Studium in Rußland verschlossen. Als Reisebegleitung ihres Mannes, eines bedeutenden Paläontologen, hörte sie Vorlesungen in Heidelberg und nahm Privatstunden in Mathematik bei Weierstraß in Berlin. 1874 promovierte sie in absentia in Göttingen mit einer Arbeit über partielle Differentialgleichungen. Ab 1874 wieder in Rußland, hielt Kowalewskaja zwar öffentliche Vorträge zu mathematischen Themen, eine Anstellung bekam sie trotzdem nicht. Durch den Einfluß von Mittag-Leffler, einem Weierstraß-Schüler, wurde sie 1883 Privatdozentin in Stockholm und erhielt 1884 als erste Frau eine ordentliche Professur für Mathematik, ebenfalls an der Stockholmer Universität.

Kowalewskaja verfaßte bedeutende und berühmte Arbeiten über den Saturnring (1885), abelsche Integrale (1884), und die Rotation eines schweren Körpers um einen festen Punkt (1888). Sie war eine Vorkämpferein der Frauenbewegung und erfolgreich literarisch tätig.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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