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Lexikon der Mathematik: Mach, Ernst

österreichischer Physiker, Sinnesphysiologe, Philosoph, geb. 18.2.1838 Chirlitz-Turas (bei Brünn, Mähren), gest. 19.2.1916 Vaterstetten (bei München).

Mach studierte Physik an der Wiener Universität, an der er 1860 promovierte und bis 1864 als Dozent wirkte. Ab 1864 lehrte er Mathematik und Physik an der Universität Graz. 1867 wurde er Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Prag und kehrte 1895 als Professor der Philosophie an die Universität Wien zurück.

Mach forschte auf dem Gebiet der Physik, der Sinnesphysiologie und der Philosophie (Erkenntnistheorie). 1861 gelang ihm der experimentelle Nachweis des Doppler-Effektes. Er entwickelte daraus den Ansatz, diesen zur spektroskopischen Bestimmung der Relativgeschwindigkeiten von Fixsternen zu nutzen. Mit Untersuchungen zu schnell fliegenden Projektilen und fotografischen Momentaufnahmen von Überschallgeschossen wurde

sein Ruf als Pionier der modernen Aerodynamik begründet. Als konsequenter Sensualist setzte er sich mit den metaphysischen Begriffen in der Physik (z. B. absoluter Raum, absolute Zeit, Atom) auseinander. Vor allem unterzog er die Newtonsche Physik und deren Konzepte vom absoluten Raum und der absoluten Zeit einer konsequenten Kritik, und wies auf die Grenzen einer mechanistischen Beschreibung physikalischer Phänomene hin. Er beeinflußte damit Einstein, der das sogenannte Machsche Prinzip, nach dem die Kräfte, die im Universum auf einen Körper einwirken, durch die Verteilung der Massen bestimmt werden, bei der Erarbeitung seiner Allgemeinen Relativitätstheorie direkt aufgriff.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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