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Lexikon der Mathematik: Mertens, Satz von, über Primzahlverteilung

ein „Hilfssatz“ in einer 1874 publizierten Arbeit von Mertens:

Für x ≥ 2 glit \begin{eqnarray}\displaystyle \sum _{p\le x}\frac{\mathrm{log}p}{p}=\mathrm{log}x+R(x);\end{eqnarray}

die Summe erstreckt sich hierbei über alle Primzahlen px, und für den Restterm gilt \begin{eqnarray}\begin{array}{cc}-1-\mathrm{log}4\lt R(x)\lt \mathrm{log}4 & f\ddot{u}r\quad alle\end{array}x\ge 2.\end{eqnarray}

Dieser Satz von Mertens erlaubt es, einige interessante Resultate über die Asymptotik gewisser zahlentheoretischer Funktionen zu beweisen, z. B.:

Es gibt eine reelle Konstante B1derart, daß für x ≥2 gilt: \begin{eqnarray}\displaystyle \sum _{p\le x}\frac{1}{p}=\mathrm{log}\mathrm{log}x+{B}_{1}+R(x);\end{eqnarray}

hierbei ist wieder die Summe über alle Primzahlen px zu erstrecken, und der Restterm erfüllt die Ungleichung \begin{eqnarray}\begin{array}{cc}|R(x)|\lt \displaystyle\frac{2(1+\mathrm{log}4)}{\mathrm{log}x} & f\ddot{u}r\quad alle\,x\end{array}\ge 2.\end{eqnarray}

Die Konstante B1läßt sich berechnen als \begin{eqnarray}{B}_{1}=\gamma +\displaystyle \sum _{p}\left(\mathrm{log}\left(1-\frac{1}{p}\right)+\frac{1}{p}\right)\approx 0.261497,\end{eqnarray}

wobei γ die Euler-Mascheronische Konstante bezeichnet, und die Summe über alle Primzahlen zu erstrecken ist.

Damit löste Mertens ein Problem, mit dem sich zuvor schon Legendre und Tschebyschew beschäftigt hatten, nämlich die Existenz des Grenzwerts \begin{eqnarray}\mathop{\mathrm{lim}}\limits_{x\to \infty }\left(\displaystyle \sum _{p\le x}\frac{1}{p}-\mathrm{log}\mathrm{log}x\right).\end{eqnarray}

Das folgende Resultat wird heute meist als Formel von Mertens bezeichnet:

Für x ≥2 gilt: \begin{eqnarray}\displaystyle \prod _{p\le x}\left(1-\frac{1}{p}\right)=\frac{{e}^{-\gamma }}{\mathrm{log}x}\left(1+O\left(\frac{1}{\mathrm{log}x}\right)\right);\end{eqnarray}

hierbei ist das Produkt über alle Primzahlen px zu erstrecken, und γ bezeichnet die Euler-Mascheronische Konstante.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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