Lexikon der Mathematik: Methode des gleitenden Buckels
Beweisverfahren, um z. B. die gleichmäßige Beschränktheit einer Funktionenklasse zu zeigen.
Diese Methode verläuft in etwa nach folgendem Schema: Gegeben sei eine Klasse ℱ gewisser Funktionen auf einer Menge X, für die stets sup
ausfällt; man möchte unter Zusatzannahmen supx Kx < ∞ zeigen. Wäre das falsch, gäbe es stets xn und fn mit | fn(xn)| > n. Die Zusatzannahmen gestatten dann häufig die Auswahl einer Teilfolge (nk), so daß \(|{f}_{{n}_{k}}({x}_{{n}_{k}})|\) stets sehr viel größer ist als \(|{f}_{{n}_{k}}({x}_{{n}_{j}})|\) – in diesem Sinn bilden die \({f}_{{n}_{k}}\)gleitende Buckel. Dann versucht man, einen Punkt x zu konstruieren, für den \(({f}_{{n}_{k}}(x))\) unbeschränkt ist im Widerspruch zur Annahme.
Mit der Methode des gleitenden Buckels zeigte Lebesgue die Existenz einer stetigen 2π-periodischen Funktion, deren Fourier-Reihe bei 0 divergiert, und Hahn führte so den ersten Beweis des Prinzips der gleichmäßigen Beschränktheit in der Funktional-analysis. Häufig tritt in modernen Darstellungen der Bairesche Kategoriensatz als Beweisprinzip an die Stelle der Methode des gleitenden Buckels.
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