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Lexikon der Mathematik: Rhaeticus, Georg Joachim von Lauchen

Mathematiker und Astronom, geb. 16.2.1514 Feldkirch (Vorarlberg), gest. 4.12.1574 Kaschau (Košice, Tschechei).

Rhaeticus studierte von 1528 bis 1531 Theologie an der Frauenmünsterschule in Zürich. 1533 wechselte er an die Universität Wittenberg und promovierte dort 1536. Melanchthon verhalf ihm in Wittenberg zu einer Stelle als Lehrer für Mathematik und Astronomie.

Rhaeticus‘ Hauptinteresse galt der Astronomie. Er war fasziniert von Kopernikus und reiste 1539 zu diesem nach Frauenberg, um seine Arbeiten zum heliozentrischen Weltbild kennenzulernen. In der Folgezeit förderte er die Verbreitung der Koperni-kanischen Lehren durch die Veröffentlichung von Kopernikus‘ Hauptwerk „De revolutionibus“ 1543.

Angeregt durch Kopernikus beschäftigte er sich mit den Winkelfunktionen und veröffentlichte 1551 trigonometrische Tafeln für die sechs Winkelfunktionen (Sinus, Cosinus, Tangens, Cotangens, Secans, Cosecans) („Canon doctrinae triangulo-rum“). Die Tafeln enthielten siebenstelligen Werte im Bereich zwischen 0° und 45° mit einer Schrittweite von 10‘‘. Später erweiterte er die Genauigkeit auf zehn Stellen. Diese Tafeln konnten erst 20 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht werden.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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