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Lexikon der Mathematik: Schmidt, Otto Juljewitsch

ukrainischer Mathematiker und Physiker, geb. 30.9.1891 Mogilew, gest. 7.9.1956 Moskau.

Nach dem Studium an der Universität Kiew wurde Schmidt 1916 Privatdozent. Ab 1917 arbeitete er teilweise für Lenin und bekleidete verschiedene Ämter. Von 1929 bis 1949 leitete er den Lehrstuhl für Algebra an der Moskauer Universität, von 1932 bis 1938 war er Chef der Hauptverwaltung Nördlicher Seeweg beim Rat der Volkskommissare der UdSSR, von 1937 bis 1949 Leiter des Instituts für Theoretische Geophysik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, und von 1939 bis 1942 Erster Vizepräsident der Akademie. 1942 wurde er Chefredakteur der „Bolschaja Sowjetskaja Enziklopedija“.

Schmidt leistete wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Gruppentheorie. Seine 1916 erschienene Abhandlung befaßte sich konsequent auch mit unendlichen Gruppen und behandelte die endlichen als Spezialfall. Er ging dabei von einem abstrakten Gruppenbegriff aus und untersuchte Gruppeneigenschaften, die sowohl für endliche als auch für unendliche Gruppen gelten.

Um 1930 begann sein Interesse für die Erforschung des Hohen Nordens. In der Zeit zwischen 1930 und 1938 leitete er sechs Expeditionen in die Arktis, die unter anderem das Ziel hatten, driftende Polarstationen einzurichten.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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