Lexikon der Mathematik: Sturm, Regel von
eine Regel zur Bestimmung der Anzahl reeller Nullstellen eines reellen Polynoms.
Sei f (x) ein Polynom mit reellen Koeffizienten ohne mehrfache Nullstellen. Ausgehend von dem Polynom f (x) =: f0(x) und seiner Ableitung f′ (x) =: f1(x) führt man den Euklidischen Algorithmus zur Bestimmung des größten gemeinsamen Teilers aus:
Der Algorithmus terminiert mit einem konstanten Polynom fn ≠ 0, da f (x) keine mehrfachen Nullstellen hat. Die derart konstruierte Folge von Polynomen f0, f1, f2, …, fn heißt Sturmsche Kette.
Für a ∈ ℝ eine Zahl mit f (a) ≠ 0 bezeichne w(a) die Anzahl der Vorzeichenwechsel der Folge von Zahlen
wobei die auftretenden Nullen ignoriert werden. Sind b < c Zahlen mit f (b) · f (c) ≠ 0, dann gilt: Es gibt im Intervall [b, c] genau w(b) − w(c) verschiedene reelle Nullstellen. Hierbei werden vielfache Nullstellen nur einmal gezählt.
Siehe auch Sturmsche Kette zur Lösung von Eigenwertproblemen.
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