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Lexikon der Mathematik: Taylor, Brook

englischer Mathematiker, geb. 18.8.1685 Edmonton (Middlesex, England), gest. 29.12.1731 London.

Taylor war der Sohn einer recht wohlhabenden Familie und wurde zunächst vom Vater in Musik und Malerei unterrichtet. Ab 1703 studierte er in Cambridge Jura, wandte sich aber später der Mathematik und den Naturwissenschaften zu. Bereits während seines Studiums, 1708, schrieb er seine erste mathematische Arbeit zur Bestimmung der Schwingungsmittelpunkte von Körpern, die aber erst 1714 veröffentlicht wurde. Ab 1712 war er Mitglied der Royal Society und zwischen 1714 und 1718 auch deren Sekretär. Vermutlich aus gesundheitlichen Gründen gab Taylor 1718 seine Stellung in der Akademie auf und lebte fortan als Privatgelehrter.

In den Jahren zwischen 1712 und 1724 publizierte Taylor 13 Arbeiten zu verschiedensten Themen der Angewandten Mathematik. Sein Hauptwerk „Methodus incrementorum directa et inversa“ erschien 1715. Hierin fanden sich Untersuchungen zu singulären Lösungen von Differentialgleichungen, zu höherdimensionalen Kurven und zur schwingenden Saite. Insbesondere enthält das Buch bereits die Idee der Reihenentwicklung, die später nach Taylor benannt wurde und ein fundamentales Instrument der Analysis darstellt. Allerdings wurde die Wichtigkeit dieser Taylorschen Entdeckung erst etliche Jahre später erkannt, vermutlich erstmals von Lagrange im Jahre 1772.

Ebenfalls im Jahre 1715 erschien Taylors Arbeit „Linear perspective“ (ab der zweiten Auflage umbenannt in „New principles of linear perspective“), in der er Beiträge zur darstellenden Geometrie lieferte. Daneben publizierte Taylor auch über physikalische, philosophische und religiöse Fragen.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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