Lexikon der Mathematik: Typ und Kotyp eines Banachraums
Konzept der lokalen Banachraumtheorie.
Sei (ϵn) eine Folge unabhängiger Zufallsvariablen mit ℙ(ϵn = 1) = ℙ(ϵn = −1) = 1/2; die ϵn können also als unabhängige zufällige Vorzeichen interpretiert werden.
Ein Banachraum hat Typ p, 1 ≤ p ≤ 2, falls eine Konstante Tp< ∞ mit
Nach der Ungleichung von Chinčin-Kahane kann man den Erwartungswert auf der linken Seite auch durch höhere Momente ersetzen. Jeder Banachraum hat Typ 1.
Seien
Für X = Lr ist pX = min{r, 2} und qX = max{r, 2}, und Lr hat sogar diesen Typ bzw. Kotyp. Insbesondere hat ein Hilbertraum den optimalen Typ 2 und den optimalen Kotyp 2. Der Satz von Kwapień besagt die Umkehrung dieses Sachverhalts:
Hat ein Banachraum sowohl den Typ 2 als auch den Kotyp 2, so ist er isomorph zu einem Hilbertraum.
Ein fundamentales Resultat der lokalen Banach- raumtheorie ist der Satz von Maurey-Pisier:
ℓpX und ℓqX sind stets in X endlich darstellbar (endliche Darstellbarkeit von Banachräumen).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.