Lexikon der Neurowissenschaft: Epilepsiediagnostik
Epilepsiediagnostik w, E diagnostic investigation of epilepsy, zur Diagnose epileptischer Erkrankungen durchgeführte Untersuchungen; im wesentlichen handelt es sich um die Erstellung eines Elektroencephalogramms (EEG) zum Nachweis von Krampfaktivität ( siehe Zusatzinfo ) sowie um bildgebende Verfahren (Computertomographie, Kernspinresonanztomographie) zum Nachweis von pathologischen Hirnveränderungen (Tumoren, Narben, Mißbildungen) als Anfallsursache. Erheblich umfangreichere Untersuchungen (Wada-Test, intracerebrale EEG-Ableitungen, Foramen-ovale-Ableitungen, EEG mit Sphenoidalelektroden, Positronenemissionstomographie, SPECT) sind im Rahmen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik nötig zur Vorbereitung einer Epilepsiechirurgie.
Epilepsiediagnostik
Während eines epileptischen Anfalls zeigen sich im EEG Wellen hoher Amplitude, die als Folge pathologisch synchroner Aktivität einer großen Zahl von Neuronen interpretiert werden müssen. Eine Anfallsvorhersage wäre eine große Hilfe für die Patienten. Diese wird durch die kontinuierliche Registrierung der elektrischen Hirnaktivität über Mikroelektroden an verschiedenen Orten des Gehirns möglich. Solche Registrierungen liefern Daten, auf deren Grundlage chaostheoretische Berechnungen durchgeführt werden können, die den gefährlichen Gleichschritt der elektrischen Aktivität von Neuronen frühzeitig erkennen lassen. In einigen Fällen ist eine Anfallsvorhersage bis (derzeit) 30 Minuten vor dem Ausbruch der Symptome möglich. Dies kann dem Patienten zunächst helfen, vom Anfall nicht überrascht zu werden und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, z.B. sich hinzulegen. In Zukunft hofft man gezielte therapeutische Maßnahmen (z.B. Mikrostimulation des Hirngewebes, Injektion eines geeigneten Medikaments über eine in den Schädel implantierte Minipumpe) durch die Vorhersage veranlassen zu können (Epilepsietherapie).
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