Lexikon der Neurowissenschaft: Pyramidenzelle
Pyramidenzelle w [von griech. pyramis = Pyramide], E pyramidal cell, Bezeichnung für eine bedeutende Neuronenklasse im cerebralen Cortex (Großhirnrinde) und der Regionen CA1 bis CA3 des Hippocampus der Wirbeltiere. Die Pyramidenzellen sind die einzigen Projektionsneurone sowie die bedeutendsten erregenden Nervenzellen im Cortex und schütten den Neurotransmitter Glutaminsäure aus. Namensgebend ist die pyramidenförmige Form des Zellkörpers (Perikaryon), der einen Durchmesser von bis zu 30 μm haben kann. Pyramidenzellen weisen eine sehr ausgeprägte neuronale Polarität auf, wobei die dominierende Orientierung senkrecht zur Oberfläche der jeweiligen Hirnstruktur ist ( siehe Abb. ). Pyramidenzellen besitzen einen apikalen Dendriten, der der Zellspitze (Apex) entspringt, und mehrere basale Dendriten, die aus der Basis des Zellkörpers hervorgehen. Das Axon entspringt ebenfalls an der Basis und führt meist senkrecht nach unten (nicht in der Abb. zu sehen), wobei es zahlreiche Axonkollaterale abzweigt, die wiederum eine wichtige Rolle für die Vernetzung verschiedener, z.T. mehrere Millimeter voneinander entfernter Cortexgebiete spielen. Pyramidenzellen projizieren in benachbarte oder weiter entfernte und meist eng begrenzte corticale Domänen. Sie projizieren auch in andere Gehirnbereiche und in das Rückenmark. Pyramidenzellen sind im Cortex in Schichten (Pyramidenzellschicht) organisiert. Je nach Schicht kommen den Pyramidenzellen verschiedene Funktionen zu. Inhibiert werden die Pyramidenzellen durch synaptische Kontakte mit GABAergen Interneuronen (Sternzellen und Korbzellen). Sie werden entweder durch intrinsische Kontakte (z.B. mit rekurrenten Kollateralen anderer Pyramidenzellen) oder durch extrinsische Kontakte (z.B. aus dem Thalamus) erregt.
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Pyramidenzelle
eine mittels Golgi-Färbung dargestellte Pyramidenzelle im Neocortex der Maus
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