Lexikon der Neurowissenschaft: Pyrethrine
Pyrethrine [von griech. pyrethron = scharfschmeckende Kamille], E pyrethrines, in verschiedenen Chrysanthemum-Arten natürlich vorkommende, in Insekten neurotoxisch (und damit insektizid) wirkende Inhaltsstoffe ( siehe Zusatzinfo ; siehe Abb. ). Der Wirkungsmechanismus der Pyrethrine und ihrer synthetischen Analoga, der Pyrethroide (z.B. Allethrin, Resmethrin, Tetramethrin), beruht auf einer Modifikation der Funktion des spannungsaktivierten Natriumkanals in Nervenzellen.
Pyrethrine
Man erhält durch Trocknen und Mahlen bzw. Extraktion der Chrysanthemum-Blüten Stäube bzw. Extrakte, die als Pyrethrum bezeichnet werden. Der Pflanzenextrakt enthält als insektizide Wirkstoffe die Pyrethrine (11,4% Pyrethrin I und 10,5% Pyrethrin II), die Cinerine (2,2% Cinerin I und 3,5% Cinerin II) und die Jasmoline (1,2% Jasmolin I und 2% Jasmolin II), eine Gruppe optisch aktiver Terpenester aus den Säuren Chrysanthemumsäure und Pyrethrinsäure und den 3-Hydroxyketonen Pyrethrolon, Cinerolon und Jasmolon. Alle Pyrethrum-Wirkstoffe wirken als reine Kontaktinsektizide; die größte Aktivität entfalten jedoch die Pyrethrine. Sie gelangen rasch in das Nervensystem der Insekten, verursachen Koordinationsstörungen und führen schließlich zu Lähmung und Tod. Die Flugunfähigkeit des Insekts tritt bereits innerhalb weniger Minuten ein. Pyrethrine gelten andererseits als für Warmblüter praktisch ungiftig. Neben Hautirritationen (z.B. "Kribbeln", Taubheitsgefühl, Brennen) kann jedoch eine neurotoxische Wirkung dieser Substanzen auf den Menschen nicht ganz ausgeschlossen werden. Versuche an Fröschen zeigten, daß Pyrethroide sich im Körper anreichern und irreparable Schäden im Zentralnervensystem verursachen können.
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