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Lexikon der Optik: Infrarotmikroskopie

Infrarotmikroskopie, IR-Mikroskopie, ein Verfahren der Mikroskopie, bei dem die zu untersuchenden Objekte mit infraroter Strahlung abgebildet werden. Da die zur Abbildung verwendete Wellenlänge größer als im sichtbaren Spektralbereich ist, wird das Auflösungsvermögen (mikroskopische Abbildung) verringert. Die I. ist jedoch von großem Nutzen bei der Untersuchung von Oberflächen, die im Sichtbaren nicht oder nur wenig reflektieren, oder von Objekten, die hier undurchsichtig sind. Das Wellenlängengebiet bekannter Infrarotmikroskope, die zur Abbildung strukturierter Objekte dienen, wird durch die spektrale Empfindlichkeit der Detektoren begrenzt. Photographische Schichten werden dank besonderer Sensibilisatoren für das nahe IR empfindlich. Mit Festkörperbildwandlern erfaßt man noch längerwellige Strahlung.

Von großer Bedeutung ist die Mikrospektroskopie in diesem Spektralbereiche, weil die Ausmessung der charakteristischen IR-Absorptionsbanden die chemische Analyse geringster Mengen komplexer organischer Substanzen ermöglicht.

Als Lichtquelle werden, wie auch im Sichtbaren, Glühlampen, Kohlebogenlampen, Xenon-Höchstdrucklampen u.a. verwendet. Im nahen IR sind Fluoritobjektive und Apochromate noch brauchbar, jedoch verschlechtert sich mit größer werdender Entfernung vom Sichtbaren und zunehmender Apertur rasch die Bildqualität. Man benutzt daher eine zusätzliche Linse, die die Korrektion im IR verbessert. Spiegelobjektive (Mikroskopobjektiv) können auch für ausgedehntere Wellenlängenbereiche benutzt werden, weil sie achromatisch sind. Wegen der größeren Wellenlänge brauchen sie nicht so hoch korrigiert zu sein wie UV-Objektive gleicher Bauart.

Eine besondere Art von IR-Mikroskopen, die die Emission infraroter Strahlung zur Temperaturmessung kleiner Bereiche nutzen, werden als Mikropyrometer bezeichnet.

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