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Lexikon der Optik: Interferenzen an dünnen Plättchen

Interferenzen an dünnen Plättchen, Interferenzen, bei denen zwei nahe aneinanderliegende Flächen an der Erzeugung des Gangunterschiedes der interferierenden Strahlen beteiligt sind, z.B. eine Ölhaut auf Wasser, dünne Glimmerkristalle u.a. Sie entstehen im allgemeinen, wenn ein paralleles Lichtbündel auf ein dünnes Blättchen fällt. Es findet dann sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des Blättchens eine Teilung des Strahls in einen reflektierten und einen durchgehenden Teil statt. Im Auflicht interferieren der an der Vorderseite und der an der Rückseite des Blättchens reflektierte Teilstrahl miteinander, im Durchlicht der direkt hindurchgegangene mit dem im Innern einmal hin- und herreflektierten. Im Tages- oder Lampenlicht sieht das Auge das Interferenzbild in den Interferenzfarben.

Eine besondere Form der I. a. d. B. sind die Herschelschen Streifen. Befindet sich das Blättchen innerhalb eines optisch dichteren Mediums und wird es von Lichtstrahlen unter einem Einfallswinkel getroffen, der wenig kleiner ist als der Grenzwinkel der Totalreflexion, so zeigen sich schön gefärbte Streifen, die sowohl im durchfallenden als auch im auffallenden Licht in Erscheinung treten. Beide sind komplementär zueinander. J. F. W. Herschel beobachtete sie an einer von zwei Glasprismen eingeschlossenen Luftschicht. E. Ketteler (1888) behandelte die Theorie dieser Streifen, er untersuchte ihre Lage zur Grenzlinie und die Abhängigkeit der Streifenbreite und des Streifenabstandes von der Dicke der Luftschicht; diese Interferenzen werden daher auch Herschel-Kettelersche Streifen genannt. Eine weitere Form der I. a. d. B. sind die Anlauf- oder Anlaßfarben, die einen Anhalt für die Höhe der erreichten Temperaturen von erwärmten blanken Stahlteilen geben.

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