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Lexikon der Optik: mikroskopisches Messen

mikroskopisches Messen, meßtechnische Beurteilung von Längen, Flächen, Winkeln und Formen mit Hilfe von Mikroskopen, sowie die Bestimmung der Anzahl der in einem bestimmten Volumen enthaltenen Teilchen (z.B. von Bakterien oder Blutzellen).

Zur Längenbestimmung mikroskopischer Objekte verwendet man Hilfseinrichtungen wie Okularmikrometer, Objektmikrometer und Mikroskopkreuztische.

Okularmikrometer sind kreisrunde Glasplättchen mit Intervalleinteilung verschiedener Ausführung. Oft sind 5 mm in 50 Teile oder 10 mm in 100 Teile zu je 0,1 mm geteilt (Strichmikrometer 5:50 oder 10:100).

Mit dem Okularmikrometer mißt man nicht das Objekt selbst, sondern das von ihm in der Okularebene entworfene Bild. Die in Teilen des Okularmikrometers gemessene Größe des Objektes muß noch mit einem Eichwert, dem Mikrometerwert, multipliziert werden. Dieser Wert wird mit Hilfe eines Objektmikrometers festgestellt.

Das Okularschraubenmikrometer dient zu Präzisionsmessungen, wobei eine Meßlinie mittels einer Schraube über das Sehfeld hinweggeführt werden kann.

Dickenmessungen können mit Hilfe der Mikrometerschraube des Mikroskops vorgenommen werden, wenn sie eine Noniuseinteilung besitzt. Man stellt zuerst auf den oberen, dann auf den unteren Teil des Präparates ein und berücksichtigt die Brechungsindizes des Einbettungsmediums und des Mediums zwischen Frontlinse und Deckglas. Solche Messungen können nur mit Objektiven hoher Apertur und damit ohne große Schärfentiefe durchgeführt werden.

Flächenbestimmung ist möglich mit dem Okularnetzmikrometer, wobei man den Flächeninhalt aus der Anzahl der Quadrate bekannter Seitenlänge errechnen kann. Genauere Werte erhält man durch Planimetrie einer vergrößerten mikrophotographischen Aufnahme oder eines projizierten Bildes eines mikroskopischen Präparates.

Winkelmessungen können durchgeführt werden mit einem Goniometerokular, dessen Fadenkreuz nacheinander auf die Schenkel der Präparatkonturen eingestellt wird, wobei dann der Winkel am drehbaren Objekttisch abgelesen wird.

Für petrographische Messungen sind Universaldrehtische erforderlich.

Mit Meßmikroskopen (technische Mikroskope) sind Längen- und Winkelmessungen im Durch- und im Auflicht bei mikroskopischer Vergrößerung und somit erhöhter Meßgenauigkeit möglich.

Zur Messung von Längen und Winkeln an Kristallen sowie zur Bestimmung der flächenmäßigen Verteilung verschiedener Kristallkomponenten werden Polarisationsmikroskope verwendet, die mit speziellen Meßokularen ausgestattet sind.

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